Zeit für bessere Stimmung
Die Laune der Unternehmen hat sich insbesondere aufgrund der sich hinziehenden Einschränkungen, die mit Covid begründet werden, verschlechtert. Doch so schlecht sind die Daten aus der Wirtschaft gar nicht.
Wir wollen Ihre Arbeitswoche wieder mit einer Reihe an positiven Meldungen aus der Wirtschaft beginnen lassen.
- Die ifo-Produktions-Erwartungen der deutschen Industrie stiegen im Januar auf 8,4 Punkte, nach 5,1 im Dezember. In der Autoindustrie und ihren Zulieferern haben sich die Erwartungen deutlich verbessert.
- Die Maschinen- und Anlagenbauer verbuchten im Dezember ein Auftragsplus von real 7% im Vergleich zum Vorjahresmonat. Während aus den Euro-Ländern 1% mehr Aufträge verbucht wurden, kamen aus den Nicht-Euro-Ländern 9% mehr Orders. Durch den Jahresendspurt wurde im 4. Quartal 2020 noch ein Auftragsplus von 4% in die Bücher geholt.
- Laut einer aktuellen DIHK-Umfrage unter bundesweit knapp 3.500 Betrieben hat sich der Digitalisierungsgrad der Unternehmen leicht verbessert. Auf einer Skala von 1 bis 6 bewerten die Unternehmen ihren eigenen Digitalisierungsgrad mit einer Durchschnittsnote von 2,9 als befriedigend. Vorreiter ist die Informations- und Kommunikationsbranche mit einem Durchschnittswert von 2,1, gefolgt von der Finanzwirtschaft (2,6) und den Sonstigen Dienstleistern (2,9). Die Industrie (3,0) und der Verkehr (3,1) bilden das Mittelfeld.
- Im gesamten 4. Quartal kam es gegenüber dem 3. Quartal zu einem Orderanstieg um 7,0%. Die Auftragseingänge bei Konsum- und Vorleistungsgütern nahmen im Dezember um 6,4% bzw. 0,8% zu.
- Für Unternehmen, für die der Spielraum von bis zu 1,8 Millionen Euro ausreicht, können sich auf die Kleinbeihilfenregelung stützen. Sie verlangt neuerdings keinen Verlustnachweis mehr. Ermöglicht wird durch ein neu eingeführtes Wahlrecht, auf welchen beihilferechtlichen Rahmen diese Unternehmen ihre Anträge für die Gewährung der Überbrückungshilfe II stützen.
Einzelhandel profitiert im Euroraum
- Im Dezember 2020 stieg das saisonbereinigte Einzelhandelsvolumen im Euroraum nach Schätzungen von Eurostat im Vergleich zum November 2020 um 2,0% und in der EU um 1,4%. Im Vergleich zum Dezember 2019 betrug der Anstieg im Euroraum 0,6% und in der EU 0,5%.
- Die Deflationsängste in der Eurozone sind erstmal gebannt. Die jährliche Inflationsrate im Euroraum wird im Januar voraussichtlich 0,9% betragen. Lebensmittel, Alkohol und Tabak weisen die höchste Jahresrate auf (1,5% gegenüber 1,3% im Dezember), gefolgt von Dienstleistungen (1,4% gegenüber 0,7% im Dezember), Industriegüter ohne Energie (1,4% gegenüber -0,5% im Dezember) und Energie (-4,1% gegenüber -6,9% im Dezember).
- In Italien stiegen im Dezember 2020 die Schätzungen für den saisonbereinigten Einzelhandelsindex im Monatsvergleich um 2,5% an, sowohl wertmäßig als auch volumenmäßig. Der Online-Umsatz stieg im Dezember gegenüber dem Vorjahreszeitraum um satte 33,8% an.
US-Unternehmen mit Auftragsplus
- Die US-Exporte stiegen im Dezember 2020 um 6,2 Mrd. USD gegenüber November auf 190,0 Mrd. USD.
- Auch der Auftragseingangsindex in den USA verzeichnet im Januar einen Anstieg um 3,2 auf 61,8 Punkte. Der Anstieg der Bestellungen deutet auf ein anhaltend solides Wachstum der Geschäftstätigkeit in den kommenden Monaten hin, erwartet Berenberg.
- Die Stimmung der US-Dienstleister kletterte von 57,7 im Dezember auf 58,7 im Januar. Das ist der höchste Stand seit Februar 2019. Obwohl die Dienstleistungen von der Pandemie überproportional betroffen sind, hält sich dieser Stimmungsindex im Januar den achten Monat in Folge im Expansionsgebiet (über 50) auf.
Fazit: Es ist weiterhin genügend Anlass für konjunkturellen Optimismus ab dem 2. Quartal.