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Materialengpässe lösen sich schneller als erwartet

Zweiter Nach-Corona-Boom kommt

Containerschiff im Hamburger Hafen. © Daniel Bockwoldt / dpa / picture-alliance
Deutschland steht vor einem zweiten Nach-Corona-Boom. Der wird vom Einstieg in den Ausstieg der Corona-Beschränkungen ausgelöst. Insbesondere KMU mit Fokus auf Konsum und der Tourismus-Sektor werden davon profitieren. Die Erwartungen der Regierung zur Wirtschaftsentwicklung sind viel zu gering.

Die deutsche Wirtschaft steht gerade am Beginn ihres zweiten Nach-Corona-Booms. Der Startschuss wird am Mittwoch vom Corona-Gipfel ausgehen. Denn an diesem Tag dürfte ein dreistufiger Lockerungsfahrplan beschlossen werden, der dann bis zum 19. März schrittweise umgesetzt wird. An diesem Tag endet zunächst auch das Infektionsschutzgesetz, das dann als Basis für Maßnahmen verlängert werden müsste. Die Union lehnt eine solche Verlängerung bereits ab.

Lockerungen werden zum Konsum-Turbo

Deutschland reiht sich damit in eine täglich länger werdende Schlange von Ländern, die ihre Corona-Beschränkungen zügig lockern. Auf der spanischen Insel Mallorca ist die 3G-Regel in Bars und Restaurants entfallen. Schweden hat bereits beinahe alle seine Maßnahmen zurückgenommen. Großbritannien ebenfalls. In Österreich ist vorigen Samstag die 2G-Regel im Handel und in Museen entfallen. Finnland lockert ab heute (14.02.) für Bars und Restaurants. In Polen treten einige Lockerungen ab morgen (15.02.) in Kraft. Auch die Niederlande und die Schweiz wollen in dieser Woche über weitere Lockerungen beraten.

Die Öffnungen in Deutschland - in Kombination mit denen in etlichen anderen Ländern - wird der Wirtschaft einen starken Schub geben. Wenn Bars, Restaurants, Kinos, Theater usw. wieder weitgehend ohne Einschränkungen öffnen, wird die Binnenkonjunktur in den Sommermonaten kräftig anspringen. Ebenso wird es mit dem Tourismus- und Reisesektor sein. Die Konsumenten verfügen über viel Geld, weil sie zwei Jahre lang wenig für Urlaub oder in Restaurants ausgeben konnten. Der Anteil des Konsums am deutschen BIP liegt bei etwa 68%. Im Corona-Jahr 2020 war er um fast 5% gefallen. 

Optimismus bei KMU wächst

Die zum Jahreswechsel nach unten taxierten Wachstumserwartungen der Regierung und Wirtschaftsforschungsinstitute sind darum zu gering. Sie gehen im Mittel von einem BIP-Plus von 3,5% aus. Angesichts der vielen Sektoren, die wieder einen größeren Beitrag zum BIP leisten werden, ist das zu wenig. Wir sind uns sicher: Diese Beobachter werden mit ihren Prognosen erneut "hinter der Kurve" liegen. Denn ihre Modelle basieren nur auf historischen Daten, sie können aber keinen Blick in die Zukunft ableiten. 

Die Unternehmer und der Mittelstand haben einen klareren Blick nach vorn - und der ist deutlich optimistischer. Die Auftragsbücher der Unternehmen sind so voll wie viele Jahre nicht mehr. Und es kommen weitere Aufträge hinzu. Der deutsche Export boomt (Wachstum 2021 +14%). In den Großunternehmen zeigen Lagebeurteilung und Zukunftserwartungen schon nach oben. Die deutschen Mittelständler sehen ebenfalls wieder optimistischer in die Zukunft, so die KfW. Der Geschäftsklima-Index für KMU steigt deutlich, vor allem angeschoben durch dynamisch wachsende Erwartungen. Die Lage wird als stabil beurteilt.

Lieferengpässe beginnen sich teilweise zu lösen

Auch die akuten Materialengpässe lösen sich in einigen Sektoren bereits auf. Die Lieferengpässe sind im Januar deutlich zurückgegangen. In der Getränke-, Holz-, Textil-, Bekleidungs-, Papier-, Glas/ Keramik- und Möbelindustrie sank die Zahl der Betriebe mit erheblichen Engpässen um mehr als 20% zurück. In der als Vorproduktelieferanten wichtigen Metallerzeugung und Chemieindustrie gingen die Engpässe bei jeweils knapp 20% der Betriebe zurück. Diese Entwicklung spricht dafür, dass einige Branchen schneller als noch zum Jahreswechsel erwartet wieder Fahrt aufnehmen werden.


Fazit: Die weltweiten Corona-Lockerungen werden einen zweiten Nach-Corona-Boom auslösen. Davon wird besonders der Konsum- und der Tourismus-Sektor überdurchschnittlich profitieren. Die Lage ist besser als die Regierungs-Erwartungen. Wir rechnen weiter mit einem BIP-Wachstum von mindestens 4,5%.
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