Autohersteller treibt das Autorecycling voran
BMW will seinen CO2-Ausstoß über die gesamte Lieferkette und über alle Verarbeitungsschritte erfassen und das Recycling der Autos zu vereinfachen. Dazu startet das Unternehmen mit mehreren Partnern das Projekt „Future Sustainable Car Materials“ (FSCM).
Mit der offenen Cloud Catena-X werden alle im Auto genutzten Materialien erfasst. Mit dem System kann erstmals der CO2-Ausstoß über die gesamte Lieferkette präzise dargestellt und dann optimiert werden. Die Hersteller und Verarbeiter erfassen alle Verarbeitungsschritte in der Lieferkette. Weil die Daten in dem offenen System im Besitz der Unternehmen bleiben (nicht in den Besitz eines Datensammlers wie Google übergehen), können die Unternehmen recht offen kooperieren und ihre Daten teilen.
Recycling kann verbessert werden
Die Daten werden zur Optimierung der Verarbeitung und es Recyclings genutzt. Als erstes werden Stahl und Aluminium erfasst, die etwa die Hälfte der CO2-Emissionen bei der Autoherstellung ausmachen. So können in Zukunft verschiedene Stahl- oder Aluminiumlegierungen eines Autos sortenrein gesammelt und recycelt werden. Damit kann die Recyclingquote der Metalle erhöht werden. Bisher führt das gemeinsame Einschmelzen verschiedener Legierungen zu minderwertigem Recyclingmaterial, das nur noch eingeschränkt verwendet werden kann.
Nach den Metallen soll auch die Wiederverwendung von Kunststoffen optimiert werden. Sie stehen beim CO2-Anteil der Produktion beim Auto an dritter Stelle. Auch hier führen diverse Zusatzstoffe zu verschiedenen Materialeigenschaften (z.B. Härtegrade). Können die Kunststoffe nach den Zusatzstoffen sortiert werden, erhöht das die Qualität und die Wiederverwendbarkeit des Recyclingproduktes stark.
Immer mehr Autohersteller steigen ins Autorecycling ein
Immer mehr Autohersteller steigen in das Recyclinggeschäft mit Autos ein. Renault und Stellantis starteten im vorigen Jahr neue Tochterunternehmen für das Geschäft, die in wenigen Jahren auf Milliardenumsätze kommen sollen. Der wichtigste Grund dafür ist die notwendige Verringerung des CO2-Ausstoßes auch in der Produktion. Die Wiederverwendung möglichst vieler Teile eines Fahrzeugs senkt die Emissionen erheblich.