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Management im Einkauf verbessern

Mix-Strategie senkt die Kosten

© kentoh / stock.adobe.com
Die Komplexität der Logistik nimmt kontinuierlich zu. Insbesondere die Frachtkosten schwanken stark, bisweilen sogar extrem. Dennoch ist es oft nicht sinnvoll, die Preise für Frachtkosten langfristig zu vereinbaren, etwa über Jahresverträge. FUCHSBRIEFE zeigen Ihnen, wie Sie alternativ vorgehen können.

Lange Vertragsbindungen sind in volatilen Märkten für Unternehmen vielfach zu teuer. Angesichts der teilweise stark schwankenden Bedarfe und Mengen variieren auch die Preise erheblich. Darum fühlt sich so mancher Akteur im Einkauf beim Planen von Bedarfen an ein Lotteriespiel erinnert. Die Neigung, mit langfristigen Verträgen den Aufwand und die Risiken zu reduzieren ist daher groß. 

Besser als Jahresverträge sind aber Verträge mit indizierbaren Preisen. Denn auch die Leistungserbringer haben mit volatilen Kosten zu kämpfen. Für Verträge mit längeren Laufzeiten geben sie darum potenzielle Kostensteigerungen per Risiko-Preisaufschlag weiter und sichern sich selbst so ab. Umgekehrt heißt das: Die Kosten sind für den Einkauf definitiv richtig teuer.

Einkauf mit Mix-Strategie optimieren

Die Einkaufsstrategen der GMVK Procurement GmbH (Essen) raten in volatilen Märkten zu indizierbaren Preisen. Dabei gilt es, zuerst die Haupttreiber der Preisschwankungen zu identifizieren. Für relativ fixe Elemente sollten längere Preislaufzeiten vereinbart werden. 

Variable Preisbestandteile - bei Lkw-Frachten etwa Kraftstoffkosten - lassen sich über geeignete Indizes erfassen und z.B. über einen Diesel-Floater transparent und fair in eine nachvollziehbare Preisbildung einbinden. Bei Materialgruppen, für die Tagespreise existieren (z.B. Edel- oder Buntmetalle) gilt es Verarbeitungspreise zu fixieren, wohingegen für den Metallanteil der geeignete Teilindex der London Metal Exchange  (LME) zu nutzen ist. Zur Erhöhung der Beschaffungspreissicherheit lassen sich dann LME-Kurse über verschiedene Finanzinstrumente absichern.

Richtige Partner?

Entscheidend ist auch, mit den richtigen Partnern zusammenzuarbeiten. In der Luftfracht z.B. gibt es Dienstleister, die sich frühzeitig Laderaum sichern und so häufig die Spotmarktpreise schlagen. Wer Risiken professionell betrachtet, sollte sich freilich laufend zu den Spotmarktpreis à jour halten. Dafür gibt es geeignete Indizes oder Plattformen.

Die Essener Experten raten zu einem strategischen Vorgehen. 

  • Schritt 1: Analyse der zu beschaffenden Materialgruppe
  • Schritt 2: Definition einer geeigneten Beschaffungsstrategie 
  • Schritt 3: Auswahl der geeigneten Partner für die Material-/Warengruppe
  • Schritt 4: Absicherung der Marktintelligenz durch vertrauenswürdige Quellen für Markt- und Preisinformationen
  • Schritt 5: Nachjustierung auf der Basis der gemessenen relativen Perfomance zum Markt

Informationsquellen in der Übersicht

FUCHSBRIEFE nennt Ihnen hier noch gute Quellen für Marktinformationen:

  • S&P Global/BME Einkaufsmanagerindex Deutschland
    (mit Teilindizes: Lieferengpässe gesamt/Branchen, Einkauf und Lager, Produktion und Nachfrage, Geschäftsaussichten, Beschäftigung und Kapazitäten, Preise etc.)
  • S&P Global Bau-Index Deutschland
  • S&P Global Eurozone Composite PMI
  • S&P Global Preis- und Lieferindex
  • Weitere weltweite PMIs und Datenbanken bei S&P Global
    (teilweise auch auf Deutsch; Sitz in England)
  • Marktdaten der London Metal Exchange (LME)
  • BME-Marktinformationen
  • MBI – Martin Brückner Infosource
    (Analysen, Preisdaten, Prognosen Rohstoffeinkauf)
  • Shanghai Containerized Freight Index (SCFI)
  • TAC-Index
    (Preise für Stückgutfracht von Flughafen zu Flughafen)
  • Eurasian Rail Alliance Index (ERAI)
  • Timocom-Verkehrsbarometer
  • Onlineplattform Metals Hub
    (auch: Preis-Indizes)
  • Studie „Managing Volatility in Logistics Markets: Challenges – Practices – Tools“ (Universität St. Gallen, Institute of Supply Chain Management)
Fazit: Warten Sie nicht darauf, dass Sie wieder agieren können wie vor Corona. Traditionelle Erfahrungswerte sind obsolet. Sie müssen flexibel handeln. Schauen Sie genau auf die Preisbestandteile, damit Sie mit Ihrem forderndem Dienstleister auf Augenhöhe verhandeln können.
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