Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1581
Dürfen Leiharbeiter mehr verdienen als die Stammbelegschaft?

Urteil zur Besserstellung von Leiharbeitern

Leiharbeitern verdienen im Durchschnitt 20% weniger als fest angestellte Mitarbeiter. Was aber, wenn das umgekehrt ist? Können fest angestellte Mitarbeiterin dann eine Gehaltsanpassung oder einen Vertrag als Leiharbeiter verlangen? Das Landesarbeitsgericht in Mecklenburg-Vorpommern hat dazu entschieden.
Leiharbeiter dürfen mehr verdienen als fest angestellte Mitarbeiter. Für die Stammbelegschaft ergibt sich daraus auch kein Anspruch auf eine Gehaltserhöhung oder darauf, sich ebenfalls als Leiharbeiter im Unternehmen anstellen zu lassen. Das hat das Landesarbeitsgericht Mecklenburg-Vorpommern (LAG) im Fall einer Callcenter-Agentin entschieden. Diese unterlag vor dem LAG mit ihrem Wunsch, zukünftig als Leiharbeitnehmerin beschäftigt zu werden. 

Schutz-Grundsatz lässt sich nicht einfach umdrehen

Ein Mitarbeiter hat keinen Anspruch auf ein höheres Gehalt, wenn vergleichbare Leiharbeiter besser entlohnt werden. Denn beide Anstellungsverhältnisse haben eine unterschiedliche Vertragsbasis. Die fest angestellte Person ist dabei eben nicht in einer Beschäftigung aus einer Arbeitnehmerüberlassung. Der in § 8 Abs.1 Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG) geregelte Gleichstellungsgrundsatz schützt Leiharbeitnehmer vor einer Schlechterstellung, nicht aber Stammmitarbeiter. Dieser Grundsatz könne auch nicht einfach umgedreht werden.

Im Streitfall hatte eine Mitarbeiterin Auskunft über die Arbeitsbedingungen und die Vergütung der Leiharbeiter verlangt. Die Arbeitnehmerin arbeitet an einem Standort mit 45 Beschäftigten. Sie selbst hatte einen unbefristeten Arbeitsvertrag mit der Firma. Das Unternehmen beschäftigte auch Leiharbeiter, die zum Teil eine höhere Entlohnung erhielten.

Fazit: Leiharbeiter werden vor einer Schlechterstellung geschützt und dürfen mehr verdienen als die Stammbelegschaft. Die kann daraus keinen Anspruch auf Gehaltsanpassung ableiten.

Urteil: LAG Mecklenburg-Vorpommern, Urteil vom 9.1.2024, Az.: 5 Sa 37/23

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Logistik und Nachhaltigkeit

Elektro-LKW bei Österreichischer Post

Die Österreichische Post hat erstmals zwei Elektro-Lkw im Einsatz. Transportiert werden internationale Sendungen. Damit lassen sich rund 117 Tonnen direkte CO2-Emissionen pro Jahr einsparen.
  • Fuchs plus
  • Tauglich für 100% Wasserstoff

Wasserstoffkraftwerk aus Finnland

Ein finnisches Unternehmen bietet das erste Kraftwerk, das komplett mit Wasserstoff, ohne Beimischung von Erdgas, betrieben werden kann.
  • Fuchs plus
  • Chilenischer Peso mit Rückenwind

Positive Realzinsen beim Chilenischen Peso

Das knapp 20 Millionen Einwohner zählende Chile ist, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, das fünftgrößte Land Lateinamerikas und weist das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auf. Der Rohstoffreichtum beschert einen Handelsbilanzüberschuss und steigende Löhne. Der Boom um Kupfer, Lithium und die wachsende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Früchten und Getreide dürfte anhalten und auch der Währung Peso Rückenwind verleihen.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Ernteerträge von Weizen und Mais fallen höher aus als erwartet

Erheblicher Rückgang der Getreidelagerbestände erwartet

Es wird erwartet, dass die globalen Lagerbestände der Getreide Ende der aktuellen Saison stark fallen wird — und das trotz rekordhoher Ernteerwartung. Grund dafür ist der erwartete Verbrauch, der ebenfalls eine Rekordhöhe erreichen soll.
  • Fuchs plus
  • (Noch) schwächere Wirtschaftsdaten im Juni

Chinesischer Yuan derzeit ohne festen Boden

Der Yuan bewegt sich in einer relativ engen Bandbreite zum Euro und zum Dollar. Auch schwächere Wachstumszahlen für das zweite Quartal ändern daran nichts. Würden im Vergleich zu China beispielsweise in England die Immobilienpreise um 25 bis 50% fallen und sich der Footsie halbieren, wären die Auswirkungen ungleich schwerwiegender. Der Konsument würde wohl jegliches Vertrauen verlieren. In China schwächt sich "nur" die Konjunktur ab. Die PBOC hat Raum zum Handeln. Den nutzt sie entschlossen.
  • Fuchs plus
  • Chilenischer Peso mit Rückenwind

Positive Realzinsen beim Chilenischen Peso

Das knapp 20 Millionen Einwohner zählende Chile ist, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, das fünftgrößte Land Lateinamerikas und weist das höchste Bruttoinlandsprodukt pro Kopf auf. Der Rohstoffreichtum beschert einen Handelsbilanzüberschuss und steigende Löhne. Der Boom um Kupfer, Lithium und die wachsende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Erzeugnissen wie Früchten und Getreide dürfte anhalten und auch der Währung Peso Rückenwind verleihen.
Zum Seitenanfang