Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1612
Mündliche Vereinbarung für befristeten Arbeitsvertrag

Bundesarbeitsgericht akzeptiert Absprache

Junge Frau im Anzug telefoniert über ein Schnurtelefon. © ptnphotof / stock.adobe.com
Für Verträge gilt die Schriftform, aber mündliche Abreden können dennoch Rechtskraft haben. Das hat das Bundesarbeitsgericht entschieden. In dem Fall wurde für ein befristetes Arbeitsverhältnis ein vorgezogener Starttermin besprochen - der Mitarbeiter hatte anschließend auf Festanstellung geklagt.

Ein befristetes Arbeitsverhältnis bedarf zwar der Schriftform, mündliche Absprachen können dennoch bindend sein. Das hat das Bundesarbeitsgericht (BAG) entschieden. Es ist laut Richterspruch lediglich entscheidend, dass aus dem schriftlichen Vertrag ersichtlich wird, zu welchem Zeitpunkt die befristete Tätigkeit endet. Nicht relevant ist, wann sie beginnt. Daher sind mündliche Abreden zwischen Arbeitgeber und Beschäftigtem zum Beschäftigungsbeginn erlaubt, so das BAG. 

Wird ein neuer Eintrittstermin des Arbeitnehmers vereinbar, braucht es dafür keine förmliche Unterschrift der Vertragsparteien. Durch die Veränderung des Starttermins sei kein neuer, unbefristeter Arbeitsvertrag zustande gekommen. Die maximale Gesamtlaufzeit des Vertrags von zwei Jahren sei nicht überschritten und die wichtige Vereinbarung, wann der Vertrag endet, sei ebenfalls nicht tangiert. In dem Fall hatte ein Teilzeitbeschäftigter auf Festanstellung geklagt, weil die Befristung des Arbeitsvertrages durch den veränderten Eintrittstermin und die fehlende Schriftform dieser Änderungen unwirksam gewesen sei.

Fazit: Achten Sie penibel darauf, dass der Endtermin eindeutig im Vertrag festgehalten ist. Der Starttermin eines befristen Arbeitsverhältnisses lässt sich aber auch nach der schriftlichen Fixierung durch eine mündliche Absprache anders und verbindlich festlegen. Eine unbefristete Beschäftigung lässt daraus nicht ableiten.

Urteil: BAG vom 16.8.2023, Az.: 7 AZR 300/22

Meist gelesene Artikel
  • Eine falsche Prämisse führt zu falscher Politik

Deutschland ist kein reiches Land

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag
Ist Deutschland wirklich ein reiches Land? Der Glaube daran ist tief verwurzelt, aber die Realität zeichnet ein anderes Bild. Während wir großzügig an andere verteilen, rückt Deutschland international immer weiter nach hinten. Wie ein neuer Kurs das Land stärken könnte – mit weniger Wohltaten, mehr Leistung und klaren, zielgerichteten Reformen, hat FDP-Chef Lindner zu Papier gebracht. Seine Vorschläge sind alternativlos, meint FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber.
  • Die Weltfremdheit der Grünen: Ein Abbild des Elfenbeinturms

Grüne Blase: Berufspolitiker ohne Berufserfahrung

Eine aktuelle Studie zeigt: Die Bundestagsfraktion der Grünen besteht zu einem Großteil aus Berufspolitikern ohne Berufserfahrung. Wie verträgt sich diese Homogenität mit dem Anspruch auf Vielfalt und Diversität?
  • Fuchs plus
  • TOPS 2025: Kosten der Vermögensverwaltung im Vergleich

Wo Anleger sparen können und wann die Mehrwertsteuer hinzukommt

© Verlag FUCHSBRIEFE mit DALL*E und Adobe Express
Die Vermögensverwaltung für wohlhabende Privatkunden und institutionelle Anleger ist nicht nur eine Frage des Vertrauens, sondern auch der Kosten. Unsere aktuelle Analyse zeigt, dass die Standard-Gebühren für die Verwaltung eines Portfolios von 1,1 Millionen Euro je nach Bank stark variieren. Doch eine weitere, oft übersehene Komponente ist die Mehrwertsteuer: Ist sie bereits inkludiert? Diese Frage entscheidet darüber, ob sich die tatsächlichen Kosten nochmals erhöhen.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Ausbildung von Fachkräften durch Teilqualifikationen

Teilqualifikation in der Umsetzung

Die DIHK bietet eine Webinarserie zum Thema Teilqualifikationen an. Durch Teilqualifikationen sollen Betriebe dem Fachkräftemangel teilweise entgegenwirken können.
  • Fuchs plus
  • Union wird bald Wende-Schlachtruf nutzen: "Die Mauer muss weg!"

Merz macht die Union zur Geisel der AfD

Die Ampel ist aus und Kanzler Olaf Scholz (SPD) spielt wieder einmal auf Zeit. Die Vertrauensfrage will er erst Mitte Januar 2025 stellen. Bis dahin will er mit einer rot-grünen Minderheitsregierung und ohne Haushalt weitermachen. Friedrich Merz hat es aber plötzlich gar nicht mehr so eilig mit Neuwahlen. Der Grund: Die Union hat sich zur Geisel der AfD gemacht, meint FUCHSBRIEFE-Chefredakteur Stefan Ziermann.
  • Fuchs plus
  • Zu hohen Preisen gehandelt: Kunstwerke von Otto Dix

Otto Dix Werke auf dem deutschen Kunstmarkt

Zu den bedeutendsten Künstlern des zwanzigsten Jahrhunderts zählt zweifellos der Maler und Grafiker Otto Dix (1891-1969). In Untermhaus, einem Stadtteil Geras geboren, erlangte er bereits in seinen jungen Jahren deutschlandweit hohe Anerkennung für sein Schaffen.
Zum Seitenanfang