Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2285
BFH richtet weiteres Vorabentscheidungsersuchen nach Luxemburg

Organträger muss Willen bei Organgesellschaft durchsetzen können

Foto: Gerichtshof der Europäischen Union
Organschaft bei der Umsatzsteuer bedeutet, dass ein Unternehmen die Umsätze eines anderen Unternehmens mit versteuern muss. Ob die deutschen Regelungen dazu mit dem EU-Recht vereinbar sind, war jüngst Gegenstand mehrerer gerichtlicher Entscheidungen.
Damit die deutschen Umsatzsteuerregeln mit EU-Recht konform sind, muss der Organträger in der Lage sein, seinen Willen bei der Organgesellschaft durchzusetzen. Das hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) in einer Vorabentscheidung festgestellt, die ihm vom Bundesfinanzhof (BFH) vorgelegt wurde. Zudem darf keine Gefahr von Steuerverlusten für den Fiskus aus der Struktur resultieren.

Die Stimmrechtsmehrheit des Organträgers bei der Organgesellschaft ist für die Anerkennung einer umsatzsteuerlichen Organschaft nicht mehr nötig. Die kann anders als bisher auch dann vorliegen, wenn der Gesellschafter zwar über nur 50% der Stimmrechte verfügt, er aber eine Mehrheitsbeteiligung am Kapital der Organgesellschaft hält und er zudem den einzigen Geschäftsführer der Organgesellschaft stellt. Das ist die Auslegung des BFH nach einer Absage des EuGH an der bisherigen restriktiven deutschen Regelung.

Frage der Innenumsätze weiter offen

Offen ist weiterhin die Frage, ob Umsätze zwischen den Mitgliedern einer Organschaft (sog. Innenumsätze) der Umsatzsteuer unterliegen. Der BFH hat nun ein zweites Mal ein Vorabentscheidungsersuchen an den EuGH gerichtet, um diese Frage zu klären. Das Ergebnis des EuGH ist dann für den BFH und die deutsche Steuerpraxis verbindlich.

Fazit: Das deutsche Regelwerk zur umsatzsteuerlichen Organschaft ist nach den Entscheidungen grundsätzlich unionsrechtskonform.

Urteile: BFH V R 20/22, V R 40/19 und XI R 29/22, XI R 16/18

Meist gelesene Artikel
  • Performance-Projekte: Gewinner und Verlierer im Überblick

Vermögensverwalter versus ETF-Portfolio: Wenig Licht und viel Schatten

Ein Performance-Projekt ist ein Marathonlauf über 5 Jahre und länger. Illustration erstellt mit ChatGPT
Nur 16 % der Vermögensverwalter schlagen die ETF-Benchmark – ein ernüchterndes Ergebnis für die Branche. Doch einige Häuser glänzen in der FUCHS | RICHTER Performance-Analyse 2024 mit beeindruckenden Ergebnissen. Welche Strategien lohnen sich für Anleger wirklich?
  • Fuchs plus
  • Champerty Bill: Ein neues Gesetz könnte den Anleihenmarkt erschüttern

Schwellenländeranleihen drohen massive Kursverluste

Ein Gesetzesvorhaben in New York könnte den Anleihenmarkt auf den Kopf stellen – insbesondere für Schwellenländer. Die "Champerty Bill" soll spekulative Klagen gegen zahlungsunfähige Staaten einschränken. Investoren müssen sich darauf vorbereiten, denn trotz der Trump-Regierung bleibt das Gesetz ein heißes Thema. Wie können Anleger darauf reagieren?
  • Wehrpflicht reaktivieren – aber für welchen Krieg?

Militärpolitik ohne Strategie: Die Lehren aus dem Afghanistan-Debakel

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag FUCHSBRIEFE
Deutschland diskutiert über die Rückkehr der Wehrpflicht – doch ohne ein klares Ziel. Der Afghanistan-Bericht sollte eine Lehre sein. Er zeigt ein strategisches Fiasko der deutschen "Verteidigungspolitik". FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber bezieht Stellung: Warum die Wehrpflicht nicht die Antwort auf falsche Kriegsstrategien sein kann.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Die Liechtensteinische Landesbank stellt ihren Investmentprozess vor

Gut durchdacht und strukturiert

© Verlag FUCHSBRIEFE mit DALL*E und Adobe Express
In einer kürzlich abgehaltenen Präsentation hat die Liechtensteinische Landesbank (LLB) ihren umfassenden Investmentprozess vorgestellt, der als zentraler Bestandteil ihres Angebots für vermögende Kunden dient. Im Fokus standen dabei die strategische Asset Allocation, die taktische Allokation, die Titelselektion sowie die Portfoliokonstruktion und Risikokontrolle. Diese Prozesse sind darauf ausgelegt, langfristige Sicherheit und Stabilität für ihre Kunden zu gewährleisten.
  • Fuchs plus
  • IWF stärkt FUCHS-DEVISEN-Prognose

Polens Zloty trotzt den Turbulenzen: Chancen für Anleger

Die polnische Wirtschaft erholt sich und zeigt Währungsstabilität trotz globaler Unsicherheiten. Der Zloty bleibt widerstandsfähig, während die Inflation sinkt. Welche Chancen sich für Währungsanleger ergeben und welche Risiken bestehen, erfahren Sie hier.
  • Fuchs plus
  • Bank of Japan managt die Erwartungen

Yen mit Aufwärts-Potenzial

Die Notenbank in Japan schiebt den Yen an, diesmal aber nur langsam. Denn die BoJ kommuniziert derzeit gut mit den Märkten und betreibt ein gutes Erwartungsmanagement. Das können Anleger für sich nutzen.
Zum Seitenanfang