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Unternehmensmarkt wird nachhaltig

ESG wird zu einem relevanten Preis-Faktor

Nahaufnahme eines Blattes. Copyright: Pexels
Die Berücksichtigung von ESG-Kriterien wird für Unternehmen auch im Verkaufsprozess immer wichtiger. Denn ESG wird zu einem relevanten Preisfaktor. Käufer - sowohl Strategen als auch Finanzinvestoren - achten zunehmend auf Risiken, die sich aus Nichteinhaltung von ESG-Kriterien ergeben. Das hat Auswirkungen auf den Unternehmenswert. Verkäufer können das aber auch für sich nutzen.

Nachhaltigkeit wird zu einem relevanten Faktor bei der Unternehmensbewertung. Die Berücksichtigung von ESG-Kriterien gewinnt damit sukzessive direkten Einfluss auf den Unternehmenspreis. Das müssen Verkäufer berücksichtigen. Sie können die Fokussierung der Käufer aber auch preisoptimierend nutzen.

Schon in der ersten Phase der Due Diligance werden ESG-Kriterien inzwischen beleuchtet. Während Käufer die Ausrichtung auf und die Einhaltung von ESG-Kriterien (Umwelt-, Sozial- und Governance-Standards) meist in der Risikoanalyse betrachten, können Verkäufer den Unternehmenswert über das ESG-Profil des Unternehmens sogar erhöhen. Dabei ist es nicht zwangsweise so, dass es zwischen beiden Seiten einen Zielkonflikt gibt. Nur die Bewertung der einzelnen Kriterien fällt teilweise unterschiedlich aus. Sie ist - zumindest in Teilen - stark von individuellen Präferenzen geprägt.

ESG-Kriterien beeinflussen zunehmend den Unternehmenswert bei M&A

Für Käufer geht es während einer M&A-Transaktion darum, vor allem die Risiken zu beleuchten. Ziel ist, potenzielle Unwägbarkeiten aus möglichen ESG-Versäumnissen zu erkennen und bei der Kaufpreisermittlung zu berücksichtigen. Dabei werden Aspekte wie ökologische Nachhaltigkeit, gute Unternehmensführung, Mitarbeiterzufriedenheit und Diversität über die klassischen Kriterien hinaus in den Blick genommen.

Die finanzielle Bewertung solcher Risiken ist oft mit großem Deutungsspielraum verbunden. Denn nur klar erkannte Verstöße können direkt bewertet und vertraglich berücksichtigt werden. Dies geschieht oft über Freistellungsregeln. Deren konkrete Ausgestaltung muss gut verhandelt werden (Haftungsumfang, -dauer, Verjährung, ggf. Risikoteilung). Einige Käufer wollen auch Regeln verhandeln, wer für „unerkannt gebliebene Probleme“ aufkommen muss.

Risikobeurteilung von Reputationsschäden wird wichtiger

Immer wichtiger wird potenziellen Käufern die Bewertung möglicher Reputationsschäden. Diese erlangen aufgrund der sozialen Medien immer mehr Gewicht. Denn das Risiko, z. B. wegen ESG-Verstößen Opfer eines „shitstorms“ zu werden, wachsen rasant. Die Zahl der ESG-Klagen gegen Unternehmen wegen Klimaverstößen hat sich in den vergangenen Jahren glatt verdreifacht, so die Kanzlei Latham & Watkins.

Das Preisniveau für Unternehmensübernahmen ist unterdessen weiter leicht angezogen. Allerdings lässt die Aufwärtsdynamik nach. Im Durchschnitt liegt der EBIT-Multiplikator für kleine Unternehmen bei 7,6 und bei mittleren Unternehmen bei 8,9. Ein Blick auf die Branchen zeigt eine hohe Kontinuität in den einzelnen Branchen. Am teuersten sind weiterhin Software (9,4), Nahrungsmittel (8,7) und Telekommunikation (8,6). Am preiswertesten gelingen M&A-Transaktionen in Textil und Bekleidungsindustrie (6,3) und Logistik und Fahrzeugbau (beide 6,5).

Fazit: Die Unternehmenspreise bleiben hoch. Gestützt wird das Umfeld durch weiterhin günstige Finanzierungsmöglichkeiten und eine große Nachfrage institutioneller Adressen (Private Equity). Verkäufer müssen sich zunehmend auf penible ESG-Screeings einrichten. Wer allerdings einen Verkauf gut vorbereitet, kann viele potenzielle ESG-Risiken vorab beseitigen. Das hat einen positiven Einfluss auf den Preis.

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