Bewegter Weizenpreis
Der Weizenpreis ist aus seinem Winterschlaf erwacht und hat die gut drei Monate andauernde Bodenbildung abgeschlossen. Zu Monatsbeginn gelang dem Getreiderohstoff der Anstieg über die Marke von 600 US-Cent je Scheffel. Wie von uns erwartet (FD vom 24.11.2023), war dies der Startschuss für eine Rallye.
Zur Wochenmitte wurde direkt das von uns prognostizierte Kursziel von 650 US-Cent je Scheffel angelaufen. Hier wartet aus technischer Sicht ein erster Widerstand auf dem weiteren Weg nach oben. Kann sich der Weizenpreis nun auch von dieser Schwelle absetzen, gerät die 700-Cent-Marke schnell in Reichweite.
Schlechte Ernte in Australien und Lieferschwierigkeiten aus der Ukraine
Fundamental wird der jüngste Kursanstieg von den sich wieder eintrübenden Aussichten für die australische Weizenernte gestützt. Zwar kam es jüngst nach der langen Dürrephase endlich zu Regenfällen. Doch dürfte der wiederum jüngst zu starke Regen an der Ostküste Australiens die Qualität der Weizenpflanzen beeinträchtigen. Australiens Landwirtschaftsministerium senkte daraufhin ihre Ernteprognose um 3% im Vergleich zur Juni-Schätzung und rechnet nun mit einer um 36% geringeren Ernte als in der Vorsaison.
Dazu gesellen sich die anhaltenden Ausfuhrprobleme der ukrainischen Landwirte. Während der Seeweg weiterhin aufgrund des Krieges beeinträchtigt bleibt, erweist sich auch die Route über Land als problematisch. Die Exporte über die mittlerweile wichtigste Route über Polen fielen Daten der staatlichen Zollbehörde zufolge im November rund 40% niedriger aus als im Vormonat. Der Grund dafür liegt in Straßenblockaden von polnischer Seite.