Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2019
Mercosur-Abkommen unter schlechteren Vorzeichen für EU-Bauern

Brasiliens Mogelpackung beim Emissionshandel

Rinder auf einer landwirtschaftlichen Fläche in Brasilien, im Hintergrund der gerodete Regenwald. © KI-generiertes Bild, erstellt mit Adobe Firefly
Im Dezember scheiterte die Unterzeichnung eines Freihandelsabkommen zwischen der EU und dem Wirtschaftsraum Mercosur auf den letzten Metern. Das heißt aber nicht, dass ein erneuter Anlauf nicht doch noch zu einem Abschluss führen wird. Die Brasilianer nutzen indes die Zeit, um ihre Bauern deutlich besser zu stellen.
Kommt es doch noch zum Abschluss des Mercosur-Freihandelsabkommens, haben die ohnehin wütenden Bauern den nächsten Grund zur Zornesröte. Denn Brasilien nutzt die Zeit bis zum abermaligen Anlauf einer Unterzeichnung, um seine Landwirtschaft besser zu stellen. Es ist ein großer Sieg für Brasiliens Agrar-Lobby.

Konkret geht es um das jüngst beschlossene Emissionshandelssystem. Das lässt die Landwirtschaft komplett außen vor. Damit sind gut 75% der brasilianischen CO2-Emissionen vom neuen System ausgenommen. Gleichzeitig erhält die Landwirtschaft das Recht CO2-Zertifikate zu generieren, wenn sie Regenwaldflächen nicht abholzt. Dadurch entsteht ein Zusatzgeschäft für Brasiliens Landwirte, das vor allem Großgrundbesitzern nutzen wird.

Schädlich für EU-Bauern und das Klima

Da die EU ein handelspolitisches Interesse am Mercosur-Abkommen hat, wird sie darüber hinwegsehen. Das ist aus zwei Gründen problematisch: 

  • Die europäischen Bauern (insbesondere in der Viehzucht) werden noch stärker die günstigeren Produkte Lateinamerikas fürchten müssen. Sie werden relativ gegenüber den brasilianischen Produkten benachteiligt. Vor allem Frankreich und Österreich opponierten dagegen, was einer der Gründe für das bisherige Nicht-Zustandekommen des Abkommens ist.
  • Durch Gesetze wie das Brasiliens läuft das Freihandelsabkommen den Vorstellungen der EU in der Klimaaußenpolitik entgegen. Auch der europäische CO2-Grenzausgleichszoll CBAM schafft hier als "Abfangjäger" keine Abhilfe, da landwirtschaftliche Produkte von CBAM nicht betroffen sind.

Mercosur kommt in der Verlängerung

Die Aussichten auf einen Abschluss des Abkommens haben sich zum Jahresende dennoch gebessert. Argentiniens neuer Präsident Javier Milei ist (anders als noch Anfang Dezember) dem Abkommen nun doch zugeneigt. Die EU will aus industrie- und handelspolitischen Erwägungen die Bedenken Frankreichs und Österreichs überstimmen. Damit steht die Tür für eine Unterzeichnung des Abkommens weiterhin offen.

Fazit: Der Abschluss des Mercosur-Freihandelsabkommen nach den Europawahlen steht weiterhin auf der Agenda der EU. Das ist gut für die europäische Industrie, aber problematisch für die Landwirtschaft.
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Gold und Bitcoin gleichzeitig auf Allzeithochs

(Warum) Misstrauens-Anlagen boomen

Wenn zinslose Anlagen ohne „Gebrauchswert“ einen Preisboom verzeichnen, sollt man aufhorchen. Dann könnte „etwas im Busch sein“. Dies ist so ein Moment. Der Goldpreis verzeichnet mit 2.316 USD (2.163 EUR) einen Rekordpreis. Der Bitcoin tendiert mit 64.182 USD (59.962 EUR) ebenfalls um sein Allzeithoch herum. Und das, obwohl Zinsanlagen wieder attraktiv sind und auch die Börse Höchststände feiert, es also genügend Anlagealternativen gibt.
  • Fuchs plus
  • Dollar zeigt Muskeln

Fed im Stagflations-Dilemma

Die US-Notenbank Fed steckt in einem Stagflations-Dilemma. Das geht klar aus den jüngsten Zahlen zur US-Wirtschaftsentwicklung hervor. Noch rätseln die Märkte darüber, wie sich die Fed aus diesem Dilemma befreien will. Die Antwort dürfte bald absehbar werden - und vielen Zinssenkungs-Optimisten nicht gefallen. Der Dollar wird darauf noch kräftig reagieren.
  • Fuchs plus
  • US-Leitzins bewegt auch europäische Währungen

Pfund und Franken leiden unter Dollar-Stärke

Alle Welt schaut auf den US-Dollar und was die US-Notenbank aus den jüngsten Konjunktur- und Inflationsdaten macht. Anleger, die ihren Fokus etwas weiten, werden gute Anlagechancen bei einigen Cross-Rates entdecken. FUCHS-Devisen zeigt sie auf.
Zum Seitenanfang