China macht USA diplomatische Konkurrenz
China macht den USA auf die Weltbühne der Diplomatie jetzt heftige Konkurrenz und verändert die Machtverhältnisse in der Golfregion. Das Reich der Mitte hat entscheidend dazu beigetragen, dass die beiden Erzrivalen Saudi-Arabien und Iran ihre diplomatischen Beziehungen wieder aufnehmen.
Iran und Saudi-Arabien schlagen ein neues Kapitel der Zusammenarbeit auf. Beide Länder haben sich seit Jahren gegenseitig staatlich geförderten Terrorismus vorgeworfen. Nun hat China es als Gastgeber eines Treffens beider Länder im Reich der Mitte geschafft, dass der Iran und Saudi-Arabien ein Abkommen zur Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen unterschrieben haben.
Saudi-Arabien und Iran lassen Beziehungen aufleben
Beide Länder nähern sich nach Jahren erbitterter Feindschaft und stillgelegter diplomatischer Beziehungen nun an. Die Länder wollen sogar wieder Botschaften im jeweils anderen Land eröffnen. Auf einem Treffen der Außenminister sollen die nächsten praktischen Schritte der Annäherung besprochen werden. Beide Länder hatten ihre diplomatischen Beziehungen 2016 abgebrochen.
China stößt mit seiner Vermittlung in eine Lücke, die die USA hinterlassen haben. US-Medien analysierten am Wochenende, dass die Ordnungsmacht USA in der Golfregion an die Seitenlinie verwiesen und zum Statisten degradiert wurde. Hintergrund: Der US-Konflikt mit dem Iran köchelt schon lange (Atomabkommen), aber Saudi-Arabien ist eigentlich ein Partner und langjähriger Verbündeter der USA. In den vergangenen Jahren hat dieses Verhältnis aber auch gelitten. Mit der neuen diplomatischen Verbindung von Saudi-Arabien in den Iran dürften die Beziehungen zwischen den USA und Saudi-Arabien nun noch schwieriger werden.
USA verlieren diplomatischen Einfluss
Die US-Administration scheint den Druck zu spüren. Offiziell wurde die Wiederaufnahme der Beziehungen zwischen Riad und Teheran begrüßt. Aus dem Weißen Haus hieß es ab auch, dass Peking versuche, überall „Fuß zu fassen, um eigene Interessen zu verfolgen.“ Daher beobachte Washington die wachsende Einflussnahme Pekings in der Golfregion, in Afrika und Lateinamerika sehr genau.