Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2968
Schnelle Erholung vor Schwierigkeiten

Das Konjunkturtal wird breiter

Deutschland im Konjunkturtal Bildquelle: Pixabay
Die V-förmige Erholung der Wirtschaft "nach Corona" kann man getrost vergessen. Es gibt zahlreiche wichtige Unterschiede zur Situation nach dem Lehman-Einbruch von 2008. Und sie treffen besonders auch Deutschlands Industrie und Exporte.

In Politik und Konzernzentralen dämmert die Einsicht, dass es nicht so einfach wird, aus dem tiefen Konjunkturtal heraus zu kommen. Das gilt diesmal besonders stark für die deutsche Wirtschaft. Während 2009 Folgejahre noch China und der internationale Handel via Exporte die deutsche Industrie aus dem Tal zog, haben diesmal Länder mit einer stärker binnenorientierten Wirtschaft Vorteile. Denn Renationalisierung und Deglobalisierung sind keine vorübergehenden Phänomene mehr.

Nicht nur Deutschland pocht bei wichtigen Industrien auf mehr Autarkie durch heimische Produktion. Japan begünstigt Firmen, die vermehrt „zu Hause“ produzieren. Indiens Premier Narendra Modi schwört die knapp 1,4 Mrd. Inder auf eine neue Ära der Selbstbezogenheit ein. Die USA sind unter Donald Trump bekanntermaßen schon länger auf dem America first-Trip.

Sorgenkind China

Neben Deutschland bereitet die Deglobalisierung besonders China Sorgen. Vor allem die Absichten etlicher Regierungen, die Produktion sensibler Güter in heimische Gefilde zurückzuholen, macht Peking betroffen. In Washington ist im Gespräch, die Produktion sensibler Produkte gezielt aus China zurückzuholen, darunter medizinische Produkte und die Mikrochip-Produktion. Japan hat sogar ein eigenes mit 2 Mrd. Dollar (1,85 Mrd. Euro) Back-from-China-Programm aufgelegt. Und auch die EU spricht von einer strategischen Autonomie und einen speziellen Fonds mit dem Anteile von strategisch relevanten Firmen gekauft werden sollen.

Hinzu kommt: Die massiven Finanzspritzen reißen tiefe Löcher in die nationalen Budgets. Deshalb werden die Regierungen Pläne machen, wie man es bewerkstelligt, dass die Steuereinnahmen der Konzerne im eigenen Land anfallen. Steuervermeidungsstrategien wird es also verstärkt „an den Kragen“ gehen.

Arbeitsmarkt nicht mehr durchlässig

On top kommt das (ohnehin ständig schwelende) Arbeitskräfteproblem. Auch hier profitierte Deutschland nach 2008 vom Zuzug qualifizierter Fachkräfte und vieler Akademiker aus anderen europäischen Staaten, die deutlich mehr Schwierigkeiten als Deutschland hatten, sich vom Lehman-Schock zu erholen.

Doch diesmal verhindern die Pandemievorkehrungen den Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt. Das beginnt bei geschlossenen Grenzen, fehlenden Reiseverbindungen (Flugverkehr), geht weiter über notwendig gewordene Gesundheitsprüfungen und endet bei der Einbindung in die Betriebe, die mit den Corona-Maßnahmen (Abstand halten) deutlich erschwert wird. Für all diese Punkte sind keine schnellen Lösungen in Sicht.

Lange Durststrecke im Luftverkehr

Viele Länder planen erst einmal die Grenzen nur für Länder mit gleichen Standards im Gesundheitssystem zu öffnen (Österreich/Deutschland). Fluggesellschaften und Flugzeugbauer richten sich auf eine sehr lange Durststrecke ein und kappen in großem Stil Kapazitäten.

Fazit: Schon bald dürfte an den grenzübergreifenden Investitionsstatistiken das Ausmaß der Renationalisierung sichtbar werden. Neben einer erschwerten Konjunkturerholung für Deutschland bedeutet das auch einen mittelfristigen Anstieg der Konsumentenpreise. Das wiederum wird die EZB über kurz oder lang unter Zugzwang setzen.

Meist gelesene Artikel
  • Der Münchhausen aus dem Sauerland oder: Die Lüge als Staatsräson

Friedrich Merz spielt mit der Demokratie

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag FUCHSBRIEFE
Lüge und Wortbruch sind in der Politik allgegenwärtig – Niccolò Machiavelli (1469–1527) hatte sie einst zum Handwerkszeug des cleveren Machtpolitikers erklärt. Doch was unterscheidet die Dreistigkeit eines Donald Trump von der „Weisheit“ eines Friedrich Merz? FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber wirft seinen Blick auf die „Kunst der politischen Täuschung“ in Deutschland. Er offenbart unbequeme Wahrheiten und wirft die Frage auf: Welche Lügen akzeptieren Wähler noch – und welche nicht mehr?
  • Fuchs plus
  • Klimaneutralität im Grundgesetz: Ein Blick in die Zukunft

Klimaschutz-Kritiker können zu Verfassungsfeinden werden

Die grundgesetzliche Festschreibung des Ziels "Klimaneutralität bis zum Jahr 2025" wird Wohlstand in erheblichem Ausmaß vernichten. Es wird eine Gesetzesgrundlage geschaffen, mit der zahlreiche wirtschaftliche Entscheidungen massiv beeinflusst und gesteuert werden. Außerdem besteht das Risiko, dass die Festschreibung im Grundgesetz zu großen Eingriffen in persönliche Freiheiten führen wird. FUCHSBRIEFE wagen einen Blick in die Zukunft.
  • Fuchs plus
  • Alarm am Anleihemarkt

Friedrich Merz kurbelt die Inflation an

Die EZB hat gestern ihr Bekenntnis zur Staatsfinanzierung abgelegt. Statt Vorsicht walten zu lassen, unterstützt sie den von Deutschland und Europa eingeschlagenen expansiven fiskalischen Kurs durch die Verbilligung des Geldes. Das kann nur eine Folge haben: anziehende Geldentwertung. Die Anleihenrenditen schießen bereits nach oben.
Neueste Artikel
  • Monitoring bestätigt positiven Eindruck der Bank für Kirche und Caritas eG

Bank für Kirche und Caritas eG: Die Vertrauensampel leuchtet auf Grün

Illustriert mit ChatGPT
Die Vertrauenswürdigkeit von Private Banking-Anbietern spielt eine essenzielle Rolle für die Sicherung fairer und dauerhafter Geschäftsbeziehungen. Die FUCHS | RICHTER Prüfinstanz hat bei ihrem Monitoring der Bank für Kirche und Caritas eG, kurz BKC keine Hinweise auf unethisches Verhalten gefunden. Die dazugehörige Selbstauskunft basiert auf einem detaillierten Fragebogen. So hat die Bank auch in ihrer Selbstauskunft klare Strukturen dargelegt, vor allem im Umgang mit Beschwerden.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2025: B. Metzler seel. Sohn & Co. in der Ausschreibung

Ehrlichkeit ist Trumpf

Erstellt mit ChatGPT und CANVA
Die Metzler-Gruppe möchte ein Bankhaus mit Eigensinn sein und plädiert im Private Banking für die Kunst der Einfachheit. Das zuvor genannte Geschäftsfeld des Instituts beinhaltet zum einen die Vermögensverwaltung und zum anderen die sogenannte Vermögenstreuhand. Als Mäzen und Förderer setzt sich Metzler überdies schon seit jeher für soziale und kulturelle Belange ein. Von diesen Erfahrungswerten profitieren auch Stiftungen. Aber passt das Metzler Private Banking zur Stiftung Denkmalpflege?
  • Fuchs plus
  • Bessere CO2-Bilanz mit HVO-Mischkraftstoff

Virtuell Bio-Diesel tanken

Viele Lkw könnten Bio-Diesel tanken und damit ihre CO2-Bilanz aufbessern. Allerdings gibt es noch nicht an vielen Zapfsäulen Bio-Diesel. Das will ein Unternehmen nun mit einem „Biofuel Swap“ ändern. FUCHSBRIEFE stellen das System vor.
Zum Seitenanfang