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Mehr Unternehmensschließungen als Gründungen

De-Industrialisierung erreicht Mittelstand

Immer mehr Unternehmen schließen und scheiden aus dem Markt aus. Diese Entwicklung zieht sich durch alle Branchen. Besonders alarmierend ist aber, dass inzwischen auch immer mehr Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe und der Forschung aufgeben. FUCHSBRIEFE haben sich die aktuellen Zahlen angesehen.

Die schleichende De-Industriealisierung kommt im Mittelstand an. Das legen Zahlen nahe, die vom Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Zusammenarbeit mit Creditreform ermittelt wurden. Den Zahlen zufolge haben im vergangenen Jahr 176.000 Unternehmen in Deutschland ihre Pforten geschlossen. Nur 11% der Schließungen waren die Folge einer Insolvenz.

Stille De-Industriealisierung

Die sichtbarsten Opfer sind die kleinen Dienstleister wie der inhabergeführte Herrenausstatter, der Italiener an der Ecke oder der Friseur. 2023 haben rund 37.000 Handelsunternehmen geschlossen und bei den konsumnahen Dienstleistungen gaben gut 51.000 Unternehmen auf. 

Große Sorgen macht sich das ZEW um den Bausektor und die Industrie. Die Anzahl der Schließungen im Baugewerbe ist von 2022 auf 2023 um 2,4% auf 20.000 Unternehmen gestiegen. Im verarbeitenden Gewerbe betrug der Anstieg 8,7% auf 11.000 Schließungen. Das ist der höchste Stand seit dem Jahr 2004. 

Sogar die Forschung ist betroffen

Besonders betroffen von Schließungen sind auch forschungsintensive Zweige. In der Chemie- und Pharmaindustrie, im Maschinenbau und bei technologieintensiven Dienstleistungen stieg die Zahl der Schließungen um 12,3%. Der Effekt ist besonders stark, weil den Aussteigern stagnierende Gründungen gegenüberstehen. „Fallende Gründungs- und steigende Schließungszahlen führen dazu, dass der Anteil des verarbeitenden Gewerbes an der deutschen Wirtschaft schleichend zurückgeht“, erläutert Sandra Gottschalk, Senior Researcherin beim ZEW und Verfasserin der Studie. Das Schrumpfen forschungsintensiver Branchen untergrabt parallel langfristig das Fundament für Innovationen. Genau die ist aber eine Grundlage zukünftiger Wettbewerbsfähigkeit.

Derzeit bestimmen Turbulenzen bei prominenten und großen Unternehmen die Diskussion um eine De-Industrialisierung Deutschlands. "Das leise Sterben vieler kleinerer Betriebe und hochspezialisierte Unternehmungen ist aber mindestens genauso folgenschwer“, so Patrik-Ludwig Hantzsch, Leiter der Wirtschaftsforschung bei Creditreform.

Fazit: Die De-Industrialisierung hat den Mittelstand erreicht. Das ist alarmierend, weil mit den Unternehmen ein wichtiger Teil der industriellen und innovativen Basis Deutschlands schwindet. Die Politik muss dringend den angerührten toxischen Cocktail entgiften.

Hinweis: Den Report „Unternehmensschließungen 2023" finden Sie kostenlos hier: https://shorturl.at/oGc3a

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