Der Ölpreis dürfte bald sein Tief erreichen
Die Schwäche beim Ölpreis setzt sich fort. Zu Monatsbeginn handelte leichtes US-Öl der Sorte West Texas Intermediate noch bei Kursen um 100 US-Dollar je Fass, inzwischen ist der Ölpreis auf rund 88 US-Dollar je Barrel abgetaucht.
Aussicht auf Rückkehr des iranischen Öls belastet
Die Aussicht auf eine Rückkehr iranischen Öls an den Weltmarkt hat den Ölpreis zuletzt belastet. Hintergrund sind aktuelle Bemühungen zur Wiederbelebung des internationalen Atomabkommens von 2015. Dieses hat das Ziel, das iranische Atomprogramm einzuschränken – im Gegenzug könnten die Erdölsanktionen fallen und somit das Angebot steigen. Analysten der US-Investmentbank Goldman Sachs halten es jedoch für unwahrscheinlich, dass die Verhandlungspartner kurzfristig eine Einigung erzielen.
Schnell sinkende US-Lagerbestände an Rohöl sprechen dagegen für steigende Ölnotierungen. Diese sind in der vergangenen Woche überraschend und deutlich zurück gegangen. Laut US-Energieministerium sanken die Vorräte im Vergleich zur Vorwoche um 7,1 Mio. Barrel auf 425,0 Mio. Barrel. Analysten hatten im Vorfeld mit einem Anstieg um 0,8 Mio. Barrel gerechnet.
OPEC: Produktion ist beinahe voll ausgelastet
Daneben sieht der neue Generalsekretär des Ölkartells OPEC – Haitham al-Ghais – die Gefahr eines Angebotsengpasses am Ölmarkt in diesem Jahr. Es gebe kaum noch freie Produktionskapazitäten, die derzeit vorherrschenden Nachfragesorgen seien übertrieben, so Haitham al-Ghais. Aus technischer Sicht dürfte der jüngste Abverkauf spätestens im Kursbereich um 85 US-Dollar ein Ende finden. Hier wartet eine Unterstützungszone auf den Energierohstoff.