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Gasmangellage immer unwahrscheinlicher

Deutsche zahlen doppelt für Rettung der Ex-Gazprom-Tochter

Gas-Tankschiff fährt durch einen Kanal. © lyash01 / Getty Images / iStock
Offiziell ist die ehemalige Gazprom-Tochter Gazprom Germania nicht verstaatlicht. De facto aber hält der Steuerzahler das in SEFE umbenannte Unternehmen am Leben. Die müssen nun - wie von FUCHSBRIEFE schon im Juni prognostiziert - noch tiefer in die Tasche greifen. Außerdem müssen sie auch noch als Gasverbraucher für die SEFE zahlen.

Die Quasi-Verstaatlichung der Gazprom-Tochter Gazprom Germania wird für die Steuerzahler doppelt teuer (FB vom 15.6.). Das Unternehmen, das jetzt SEFE heißt, braucht wie prognostiziert mehr Geld. Obwohl SEFE bereits ein Darlehen über 9,8 Mrd. Euro von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) erhalten hat, wird weiteres Kapital nötig werden.

Steuerzahler und Verbraucher retten Gazprom-Tochter

Die Ex-Gazprom-Tochter geht davon aus, dass der öffentliche Kredit nicht reichen wird. Darauf deuten interne Hinweise hin. Auch die am Oktober fällige Gasumlage von 2,4 Cent je Kilowattstunde, die jeder Gasverbraucher dann zahlen muss, wird den absehbaren Liquiditätsengpass wohl nicht verhindern. Grund dafür sei, dass die Gaspreise für die Ersatzbeschaffung deutlich höher seien, als ursprünglich erwartet.

Eine Rechtfertigung und Motivation für das absehbar neue Geld liefert SEFE-Chef Egbert Laege natürlich gleich mit. Er ist zuversichtlich, dass Gas im Winter nicht rationiert und auch die dritte Gaswarnstufe nicht ausgerufen werden muss (FB vom 28.07.). Schon derzeit sind die Speicher mit 79,5% gut gefüllt. 

Gasspeicher bald voll

Der Speicherstand liegt bereits fast am oberen Rand des langjährigen Durchschnitts zu diesem Zeitpunkt im Jahr und er nimmt täglich deutlich zu. Das zeigen die aktuellen Zahlen der Bundesnetzagentur. Geht die Einspeicherung von Gas im aktuellen Tempo weiter, dann dauert es noch 20 Tage, bis das Speicherziel (90%) erreicht ist. In 40 Tagen wären die Speicher dann zu 100% gefüllt. Das wäre Anfang Oktober der Fall.   

Fazit: Ein Gasmangel wird immer unwahrscheinlicher. Die Deutschen werden doppelt für die ehemalige Gazprom-Tochter zahlen müssen. Erstens müssen die Verbraucher die Gasumlage berappen (zusätzlich zum ohnehin steigenden Gaspreis). Zweitens werden die Steuerzahler über die KfW aller Voraussicht nach einen weiteren Milliardenkredit für SEFE schultern müssen.
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