Fortgesetzte Selbstzerstörung
Der Ölpreis bleibt niedrig, Russlands Einnahmen liegen weit unter den Erwartungen. Sanktionen belasten. Jetzt steht eine behördliche Entlassungswelle an. Auch sie wird Folgen haben.
Die Rezession Russlands ist ungebrochen. Die Notenbank setzte den Leitzins um weitere 50 Basispunkte auf jetzt 11% nach unten. Dies, obwohl die Inflation mit 15,8% weit vom offiziellen Ziel (4%) liegt. Diese extrem expansive Geldpolitik wird der Konjunktur kaum neuen Schub bringen. Vielmehr wird sie die Inflation weiter antreiben. Der IWF korrigierte kürzlich seinen Ausblick für BIP-Wachstum im laufenden Jahr auf -3,8%. Der weit unter den Kalkulationen liegende Ölpreis reißt große Löcher in den Etat. Ausgaben müssen gestrichen werden. Darum entlässt das Innenministerium rund 110.000 Beamte (10% des Bestands). Ein Großteil der Gefeuerten wird in der organisierten Kriminalität unterkommen und dort das Geschäft mit Schutzgelderpressungen und Korruption betreiben. Dank der erworbenen Kontakte und aus Mangel an Alternativen. Zudem bleiben die Spannungen (Ukraine-Konflikt) hoch und die Sanktionen in vollem Umfang erhalten.
Fazit: Putins Politik treibt sein Land langsam, aber stetig, in den Bankrott. Der Rubel bleibt fundamental schwach. Er steuert in den nächsten Monaten voraussichtlich die Marke von 80 EUR/RUB an.