Der Iran inspiriert den Ölpreis
Der Ölmarkt bleibt heftig in Bewegung. Im Juli verzeichneten die Ölpreise den stärksten prozentualen Monatsrückgang seit zwei Jahren. Öl der Nordsee-Sorte Brent notierte Anfang Juli noch bei knapp 80 US-Dollar je Fass – Mitte August war das Schwarze Gold mit rund 70,50 USD je Barell bereits rund 12% günstiger zu haben.
Der Grund für den jüngsten Preisverfall ist eine entspanntere Marktlage. Das Angebot hat sich deutlich erhöht. Im Nachgang des jüngsten OPEC-Treffens, bei dem eine schrittweise Anhebung der Ölförderung bedeutender Förderländer wie Saudi-Arabien vereinbart wurde, stieg die OPEC-Ölproduktion um 370.000 Barrel pro Tag (FD v. 20.07.).
Weniger Öl aus dem Iran
Russland hob die Ölproduktion ebenfalls stark an. Auch aus Libyen kommt inzwischen wieder mehr Rohöl auf den Weltmarkt. Dort war die Ölerzeugung durch den Ausfall von vier Ölhäfen zur Jahresmitte auf unter 500.000 Fass pro Tag gesunken.
Für die künftige Preisentwicklung rücken die Iran-Sanktionen in den Blickpunkt. Während der letzten Handelsbeschränkungen bis Anfang 2016 sanken die iranischen Ölexporte um etwa 1 Mio. Barell pro Tag. Diesmal rechnen Branchenanalysten allerdings mit einem größeren Rückgang der Exporte.
Charttechnisch befindet der Ölpreis (Nordseesorte BRENT) oberhalb der 200-Tage-Linie (aktuell bei rund 69,82 USD) weiterhin in einem Aufwärtstrend. Ein Wegfall der iranischen Öllieferungen dürften den Preis jedenfalls wieder in Richtung der 75 USD-Marke treiben.
Fazit: Auf dem aktuellen Preisniveau und knapp oberhalb des gleitenden 200-Tage-Durchschnitts bieten sich Long-Positionen bei Nordseeöl der Sorte Brent an.
Empfehlung: Mittelfristig setzen Anleger auf einen ungehebelten Öl-ETC (wie ISIN: DE 000 A1N 49P 6); aggressivere Trader kaufen einen unbefristeten KnockOut Call (wie ISIN: DE 000 ST0 Q1F 5, Hebel 10, Abstand zum K.O.: 10%) und partizipieren überdurchschnittlich an den Schwankungen (Beispiel ISIN: DE 000 A0K RJ9 3).