Erdgas vor dem Dreh
Der Erdgaspreis ist seit Ende Januar deutlich eingebrochen. Vor wenigen Wochen notierte der Energierohstoff kurzzeitig auf einem Zwölf-Monats-Hoch bei knapp 3,60 USD je MMBTU (Million British termal units). Danach fiel der Erdgaspreis binnen vier Wochen um beinahe ein Drittel auf in der Spitze 2,55 USD je MMBTU.
Der schnelle Preisanstieg im Januar hatte eine zentrale Ursache. Den ungewöhnlich starken Wintereinbruch an der Ostküste der USA und den dadurch einsetzenden Nachfrageschub.
Lagerbestände sinken
Der aktuelle Preisrutsch ist jedoch vor dem Hintergrund sinkender Lagerbestände außergewöhnlich. Die am Donnerstag vergangener Woche gemeldeten US-Erdgaslagerbestände waren um 124 Mrd. Kubikfuß gesunken. Schon in der Woche zuvor waren 194 Mrd. Kubikfuß weniger in den Erdgaslagern vorrätig.
Die gesamte Lagermenge in den USA beträgt nun 1,760 Mio. Kubikfuß. Nach Angaben der US-Energiebehörde EIA (Energy Information Administration) sind das 609 Mrd. Kubikfuß weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum und 412 Mrd. Kubikfuß unterhalb des Fünfjahresschnitts zu dieser Jahreszeit.
Unterstützungsbereich erreicht
Dennoch gibt es eine interessante charttechnische Beobachtung. Der Preisrückgang bei Natural Gas (Erdgas) wurde direkt an einem charttechnisch relevanten Unterstützungsbereich gestoppt. Auf dem Kursbereich um 2,50 USD je MMBTU ist Erdgas langfristig immer wieder gut unterstützt.
Auch aus saisonaler Sicht spricht demnächst wieder vieles für steigende Erdgasnotierungen. Anfang März beginnt bei Erdgas die Phase der größten Preissteigerungen im Jahresverlauf (siehe www.seasonalcharts.com/future_energie_naturalgas.html). Diese läuft bis etwa Ende April.
Fazit: Auf dem aktuellen Kursniveau sehen wir für den Erdgaspreis mehr Chancen als Risiken.
Empfehlung: Mit einem ungehebelten Erdgas-ETC (Beispiel ISIN: DE 000 PB6 GAS 5) können Anleger von künftigen Preissteigerungen profitieren.