Moskau steigt in großem Stil in den Ausbau Erneuerbarer Energien ein
Russland steigt in großem Stil in die Erneuerbaren Energien (EE) ein. Damit vollzieht das Land eine grundlegende politische Wende. Bisher waren Investitionen in EE zwar bereits möglich. Der bürokratische Aufwand war zum Schutz der heimischen Gas- und Öl-Industrie aber so unangemessen hoch und die Entscheidungsprozesse so langwierig, dass praktisch kaum jemand in die Erzeugung von Sonnen- oder Windstrom investiert hat. Der Anteil von Öko-Energie an der Stromerzeugung ist bisher kaum messbar.
Russland wird in den nächsten Jahren zu einem aussichtsreichen Markt für Ökostrom-Erzeuger. Den Startschuss geben zwei Großprojekte in Rostow am Don und in Murmansk. Dort sind jeweils größere Windparks geplant mit mehreren Megawatt Leistung (Investitionsvolumen insgesamt ca. 350 – 450 Mio. Euro). Für diese soll Siemens die Turbinen liefern. Ab 2020 soll dort dann auch Öko-Strom produziert werden.
Langfristige staatliche Förderung auch für Kleinanlagen
Die Regierung in Moskau verfolgt einen langfristigen Plan. Bis 2019 soll die Erzeugungsleistung von Wind- und Sonnenstrom von derzeit 600 MW auf 2,4 GW erhöht werden. Im Jahr 2024 sollen dann bereits 6 GW, bis 2035 sogar 9 GW aus Erneuerbaren Energien stammen.
Um diese Ausbauziele zu erreichen, wird Russland auch den Aufbau von Kleinanlagen zulassen. Dafür, so Überlegungen im russischen Wirtschaftsministerium, soll sogar eine staatliche Förderung aufgebaut werden. Hier könnten sich zahlreiche Geschäftschancen für deutsche KMU ergeben. Wichtig für alle Aufträge in der Zukunft bleibt weiter eine gewisse stoische Ruhe, die russische Bürokratie abzuwarten. Wer einen hohen Anteil russischer Leistung in Projekten unterbringt (z. B. Bau von Komponenten, Aufbau, Wartung) hat deutlich größere Erfolgschancen.
Fazit:
Russland leitet eine Energiewende ein und dürfte zu einem attraktiven EE-Markt werden. Unternehmen mit internationaler Projekterfahrung nehmen Russland auf die Liste.