Zucker im Dreieck
Mit der Ruhe beim Zuckerpreis dürfte es bald vorbei sein. Zwar bewegt sich der Zuckerpreis seit knapp zwei Monaten in einem engen Preisband. Seit Mitte März schwanken die Zuckernotierungen an den US-Warenterminbörsen in einem engen Preiskorridor zwischen 12,50 US-Cent und 13 US-Cent je Pfund.
In der charttechnischen Betrachtung zeichnet sich immer deutlicher das Bild eines symmetrischen Dreiecks ab. Inzwischen laufen die Zuckernotierungen immer klarer in die Spitze dieses Dreiecks hinein. Ein Ausbruch aus dem Dreieck zieht aus technischer Sicht eine dynamische Richtungsentscheidung nach sich.
Starke Produktionsrückgänge
Fundamental deutet vieles auf einen Ausbruch auf der Oberseite hin. Denn die Zuckerproduktion im weltweit wichtigsten Zuckeranbauland Brasilien geht derzeit immer weiter zurück. Laut der brasilianischen Prognosebehörde Conab lag die Verarbeitung in der Erntesaison 2018/19 bei rund 620,4 Mio. t.
Die Zuckerproduktion ist auf 29 Mio. t gesunken. Noch in der Vorsaison waren immerhin 37,86 Mio. t Zucker produziert worden waren.
Doch nicht nur die geringere Menge an Zuckerrohr trägt zur fallenden Produktion bei. Viele Zuckermühlen bevorzugen aus preislichen Gründen die Herstellung von Ethanol aus Zuckerrohr. Diese stieg im letzten Jahr um knapp 22% auf 33,1 Mrd. l. So kommt schließlich weniger Zucker auf den Weltmarkt. Das dürfte auf mittlere Sicht die Preise treiben.
Fazit: Beim Zuckerpreis steht eine Richtungsentscheidung kurz bevor. Ein Ausbruch aus dem Dreieck auf der Oberseite sollte den Preis bis mindestens an das November-Hoch bei rund 14,20 US-Cent je Pfund führen. Wird das Dreieck nach unten aufgelöst, liegt die nächste Unterstützung erst im Bereich um 11 US-Cent je Pfund Zucker.
Empfehlung: Mittelfristig orientierte Anleger setzen mit einem ungehebelten Zucker-ETC (hier als Beispiel mit der ISIN: DE 000 A0K RJ8 5) auf einen Preisanstieg.