Argentinien droht eine Rezession
Argentinien droht eine erneute Krise. Das 1. Quartal hatte noch 3,6% Zuwachs im Jahresvergleich gebracht – allerdings mit fallender Tendenz. Per April ist der wesentliche Teile des gesamten Outputs erfassende Aktivitätsindikator erstmal seit Ende 2016/17 wieder unter null gefallen. Das deutet auf ein rückläufiges BIP hin.
Hinzu kommt der Druck auf die Währung (Kurs zum EUR: 32,3). Er geht von den steigenden US-Zinsen aus. Daraus hat sich eine Art negative Rückkopplung entwickelt, bei der die Währungsschwäche die Inflation antreibt. Das hat wachsende Handels- und Leistungsbilanzdefizite (bei 5% vom BIP) zur Folge. Beide schwächen die Währung weiter.
Die Notenbank hatte zunächst mit starken Zinserhöhungen (Leitzins 40%) versucht, diesen Kreis zu durchbrechen. Dies gelang aber erst mithilfe einer Kreditlinie des IWF über 50 Mrd. Dollar, mit der alle Auslands-Verpflichtungen bis 2020 abgedeckt sind. Damit sind allerdings auch weitere Sparauflagen verbunden, die die Konjunktur zusätzlich schwächen.
Fazit: Der schwache Trend und die Belastungen durch die US-Politik, drohen den anfänglich erfolgreichen Reformkurs Mauricio Macris abzuwürgen. Wir raten daher zum Rückzug aus Argentinien.
Lesen Sie dazu auch unseren Artikel "IWF-Kredit für Argentinien"