Das Pfund bleibt ein schwieriger Patient
In London schwenken die Händler um. Mit den Erfolgen der Brexit-Hardliner von UKIP/Brexit-Party sinken die Aussichten auf einen geordneten Austritt. Folglich sinkt auch der Pfundkurs zum Euro. Auch die Londoner Banker verstehen, dass es kein magisches Rezept gibt, dass UK Unabhängigkeit von den gemeinsamen Entscheidungen in Brüssel beschert, ohne die Vorteile durch Zollunion und Binnenmarkt zu verlieren. Die sich gerade vollziehende Pleite von British Steel und der sich auffällig unauffällig und langsam vollziehende Rückzug der japanischen Autobauer zeigen jedem, der es wissen will, wohin die Reise für UK nach dem Austritt geht.
Die neuen Wachstumszahlen drücken die britische Misere in Zahlen aus. Hinter den 0,5% BIP-Zuwachs stehen 2,2 Prozentpunkte (PP) Abzug durch den stark defizitären Außenhandel. Lediglich die starke Aufstockung der Läger federten den Absacker ab. Diese Hinweise auf die kommenden Probleme in UK schlagen sich inzwischen deutlich im Pfundkurs nieder. Denn ein weicher Brexit wird angesichts der politischen Lähmung in London immer unwahrscheinlicher.
Fazit: Es hat eine deutliche Korrektur des relativ zu den Risiken völlig überbewerteten Pfunds eingesetzt.
Empfehlung: Risiko geneigte Anleger können dies mit Puts auf den Pfundkurs ausnutzen.