DAX hat noch viel Potenzial
Der DAX steigt und steigt. Und er hat noch mehr Potenzial.
Fulminante Bestätigung unserer Prognose: Während der Dow Jones leicht korrigierte, setzte der DAX zum Höhenflug an. Zwar sah es am Dienstag nach dem Beginn der von vielen erwarteten Korrektur aus. Doch mehr als 200 Punkte gab der deutsche Leitindex nicht nach. Es gibt einfach kaum Verkäufer. Sobald einige Adressen aufgelaufene Gewinne mitnehmen und der Index ein paar Zähler nach unten tickt, kommen größere Kauforders in den Markt. Das hat den DAX prompt auf ein neues Allzeithoch bei 11.800 Punkten getrieben. Mit jedem weiteren Kursanstieg steigt nun das kurzfristige Korrekturpotenzial. So gibt es Beobachter, die schätzen, dass mit einem Kursanstieg von 100 Punkten im DAX das Abwärtspotenzial um 150 Punkte zunimmt. Denn der Index kennt im Moment nur eine Richtung. Eine Gegenbewegung wäre nur normal. Da aber etliche Händler auf eine Korrektur warten, ist es wahrscheinlich, dass diese überschaubar bleibt. Etliche institutionelle Adressen sind insbesondere in europäischen Aktien noch unterinvestiert (Aktienquote teils unter 10%) und nutzen jede Gelegenheit sofort für Käufe. Hinter diesem Handeln steht eine mittelfristige Kalkulation – die noch einiges Kurspotenzial für den DAX verspricht. Zahlreiche institutionelle Marktteilnehmer rechnen für Europa noch mindestens zwei Jahre mit Nullzinsen, einige sogar bis 2020. Außerdem ist zu erwarten, dass das Anleihenkaufprogramm der Europäischen Zentralbank die Zinsen bei Staatsanleihen mit Laufzeiten bis zu 5 Jahren weiter drücken wird – insbesondere in den Euro-Peripheriestaaten. Damit werden die Renditen von immer mehr Papieren gen Null fallen. Für deutsche Bonds sind sie sogar schon negativ. Aktien werden darum für die nächsten zwei Jahre zum wichtigsten Renditebringer. Sie versprechen Dividenden und Kurssteigerungen. Investoren, die bei der Asset Allokation zwischen Anleihen und Aktien entscheiden müssen, werden immer öfter gezwungen sein, gegen sichere Kapitalvernichtung (Anleihen) und für Ertragschancen (Aktien) zu votieren. Daher ist es nur eine Frage der Zeit, wann sie ihre Aktienquote hoch fahren. Das sind allerdings strategische Entscheidungen für 2 bis 5 Jahre. Auch ein Blick auf die Vergleichsindizes Dow Jones und Nikkei zeigt, wohin die Reise im DAX noch gehen kann. Die US-Notenbank Fed startete 2008 ihr zweites Kaufprogramm. Der Dow stand bei 7.500 Punkten. Heute notiert der Index bei 17.600 Zählern. In Japan begann die Notenbank im April 2013 damit, zu kaufen. Der Nikkei kletterte seitdem von 12.000 auf 19.000. In Erwartung der Maßnahmen hatte der Index schon vor der Entscheidung seine Klettertour bereits von 8.000 Punkten an begonnen.
Fazit: Die EZB schwächt den Euro, stärkt die fundamental und global gut aufgestellte deutsche Exportindustrie und macht Aktien alternativloser. Der DAX wird noch geraume Zeit steigen. Korrekturen bleiben begrenzt und sollten für Nachkäufe genutzt werden.