Der Druck lässt nach
Gute Nachrichten für die Emerging Markets: Die Zuflüsse sind wieder insgesamt im positiven Bereich. Im 1. Quartal hatte es einen Kapital-Schock mit Abflüssen von 51 Mrd. Dollar gegeben. Der war zur Jahresmitte mit 50,4 Mrd. Dollar Zuflüssen noch nicht ganz ausgeglichen. Der Juli brachte weitere Zuflüsse und damit einen positiven Saldo. Damit dreht sich der Trend zugunsten der EM.
Eine Rückkehr zu den Größenordnungen der vergangenen Jahre würde den Aktiva und Währungen der EM einen ordentlichen Schub geben. Im letzten Jahr flossen per Saldo 310 Mrd. Dollar in die EM und im Jahr davor waren es sogar 375 Mrd. Dollar. Die Rückkehr der Investoren in die aufstrebenden Volkswirtschaften ist umso mehr zu erwarten, da die Alternativen in den etablierten Industriestaaten nicht besonders attraktiv sind. Die Aktien sind hoch bewertet im historischen Vergleich. Zinsen und Renditen liegen nahe oder unter Null. Die meisten Immobilienmärkte gelten als „überkauft“. Damit entsteht eine gute Chance für festverzinsliche Papiere der Emerging Markets gerade auch in lokaler Währung, die in häufig interessantere Renditen bieten als in Dollar oder Euro. Die EM-Währungen stabilisieren sich mit den steigenden Zuflüssen, was das Währungsrisiko begrenzt.
Fazit: Die Portfolio-Gewichte sollten den verbesserten Aussichten folgend zugunsten des EM-Anteils verschoben werden. Favorisiert werden sollten Staaten mit ordentlichen Wachstumsperspektiven bei überschaubaren Defiziten in Etat und Leistungsbilanz (Osteuropa, südostasiatische ASEAN-Staaten).
Tipp: Siehe Euro-Text