Die Zinsperspektive für die Eurozone wird (noch) schwächer
Die Zinsperspektiven in der Eurozone werden schwächer. Nach unten revidierte Zinserwartungen sorgen für einen weniger starken Euro. Die Ursachen der Sorgen sind der immer noch unklare Brexit, die negativen Konjunktur-Signale aus den USA und China sowie deren Handelskonflikt. Das hat als Konsequenz für die Eurozone und namentlich die deutsche Wirtschaft weniger Nachfrage und Beschäftigung zur Folge.
Die resultierenden Befürchtungen spiegelt der Ifo-Index. Er gab von 102 auf 101 Punkte nach. Die Konsenserwartung hatte noch bei 101,9 Punkten gelegen. Vor allem die Erwartungen der Geschäftswelt gehen nach unten, von 98,7 auf 97,3 Punkte. Weniger änderte sich bei der Beurteilung der aktuellen Lage mit 104,7 nach 105,4 Punkten. Der Einkaufsmanager-Index im verarbeitenden Gewerbe fiel von 51,8 auf 51,4 Punkte. Bei den Dienstleistern ging es um volle 2 Punkte auf 51,4 zurück; vor allem weil der französische Teilindex unter die Expansionsschwelle von 50 Punkten einbrach.
Die EZB setzte denn auch aktuell ihre Projektionen für Wachstum und Inflation weiter leicht herab. Und Notenbank-Chef Mario Draghi verwandte viel Mühe darauf, das Ende des Ankaufprogramms nicht als Kurswechsel hin zur einer Straffung erscheinen zu lassen. Positiv könnte allenfalls wirken, dass der Budget-Konflikt mit Italiens Regierung vorerst entschärft wurde.
Fazit: Die Kurs-Chancen des Euro gehen gegen null. Die Risiken sind nach wie vor beachtlich.
Empfehlung: Interessante Anlagen sind allenfalls bei den Euro-Papieren der Emerging Markets zu finden. So etwa die Euro-Anleihe der Türkei mit Laufzeit bis Mai 2020 (XS 050 345 416 6), die auf 17 Monate immerhin 3% Rendite bietet.