Eine spezielle Form von Inflation
Die Dynamik der US-Wirtschaft lässt nach. Der lange Aufschwung seit der Krise 2008/09 mit den entsprechenden Einkommenssteigerungen hat in den USA offenbar zu einem Trend mit steigenden Ratings der Bankkunden geführt. Mittlerweile zeichnen diese ein allzu rosiges Bild von der Bonität ihrer Kundschaft. Dazu haben sicher auch die niedrigen Zinsen beigetragen. Sie haben für eine im Verhältnis zum Schuldenstand niedrige laufende Verbindlichkeit gesorgt. So können die US-Währungshüter eine Art Inflation der Kredit-Scores feststellen.
Bei der Teuerung hat die Fed dagegen immer noch nicht ganz ihr Ziel erreicht. Die Inflation blieb mit 1,9% wieder unter der 2% Marke. Von daher besteht noch kein unbedingter Bedarf an höheren Zinsen. Zumal der Ausblick kaum Hinweise auf erhöhten Preisdruck bringt. Sowohl die Orders für dauerhafte Güter als auch die Aufträge der Industrie wiesen zuletzt Minuszeichen aus. Trotz des enormen fiskalischen Schubs durch Zinssenkungen und kaum gebremste Staatsausgaben, schwächelt die Nachfrage. Die positiven Einkaufsmanager-Indizes überzeichnen das Bild offenbar.
Die US-Währungshüter haben daher die Aussicht auf ein oder zwei weitere Zinssenkungen für dieses Jahr aus ihrem Ausblick gestrichen. Letztlich machen sich hier wohl auch die negativen Rückwirkungen der US-Handelspolitik bemerkbar. Sie kostet bereits Beschäftigung. Damit sind die Impulse für einen stärkeren Dollar geschwunden. Die Belastungen durch die Defizite wirken hingegen. So bleibt wenig Spielraum für weitere Dollar-Stärke in großem Maßstab. Der Trend über mehrere Monate hinweg ist sehr flach geworden.
Fazit: Der Spielraum des Dollar zum Euro ist fürs Erste begrenzt. Als Anlagewährung bleibt er aber dennoch attraktiv.
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