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Weichwährungsbanker im Euro-Tower

Geldpolitik zu Lasten des Euro-Kurses

Geldpolitik zu Lasten des Euro-Kurses. Copyright: Pixabay
Die EZB agiert seit Längerem am Rande ihres Auftrags, Geldwertstabilität zu gewährleisten – manche sagen, sie habe ihn längst überschritten. Mit Unterstützung der europäischen Südländer im EZB-Rat und des Europäischen Gerichtshofs in Luxemburg weitet sie ihr Mandat Zug um Zug aus. Das geht zu Lasten des Euro. Umgekehrt ermöglicht das Anlage-Gelegenheiten.

Der Euro hat mittelfristig – also mit Blick auf 3 bis 6 Monate – eine schwere Zeit vor sich. Das liegt einerseits an der absehbar neuen geldpolitischen Positionierung der US-Notenbank Fed. Die wird auf dem Notenbanktreffen in Jackson Hole (bis Samstag) zwar keinen neuen Kurs bekannt geben. Die Moderation des Exits aus den Anleihekäufen wird sie aber fortsetzen. Sie wissen, dass wir eine Reduktion der Käufe noch in diesem Jahr erwarten.

Dem Euro wird vor allem von den europäischen Zentralbankern das Leben schwer gemacht. Die Geldhüter im Eurotower in Frankfurt wollen die Gemeinschaftswährung weichklopfen. Im Gegensatz zur Fed zieht die EZB noch keinen Exit aus den Anleihekäufen in Betracht. Im Gegenteil: Wenn es die konjunkturelle Lage erfordert, soll noch mehr gekauft werden. Zinsanhebungen sind noch nicht einmal am Horizont zu sehen.

Geldhüter wollen Weichwährung

Die Euro-"Geldhüter" wollen außerdem die Inflation laufen lassen. Zur Beruhigung erklären sie stets, dass dies ein vorübergehendes Phänomen sei. Das darf aber bezweifelt werden und es wird immer sichtbarer, dass sich die Effekte verstetigen. In Deutschland kommt nun auch noch kräftiger Lohndruck hinzu (vgl. dazu FUCHSBRIEFE vom 23.8.).
Die EZB unterschätzt das Inflationspotenzial. Und es darf vermutet werden, dass sie es bewusst tut, weil sie sonst anders handeln müsste. Es ist jedenfalls sehr auffällig, dass die EZB "erstmals seit Beginn der Währungsunion im Jahr 1999" die Geldmenge M3 nicht in ihrer Pressekonferenz erwähnt hat. Darauf hat die Commerzbank hingewiesen. Die Interpretation ist, dass die EZB die Geldmenge M3 als Indikator für die Inflationsabschätzung ad acta gelegt hat.

Geldmenge signalisiert höhere Inflation

Die Commerzbank hat anhand eines eigenen Modells ausgerechnet, worauf die aktuelle Entwicklung der Geldmenge M3 hindeutet. Demnach könnte die Inflation auf bis zu 3% anziehen – im gesamten Euroraum. In Deutschland läge sie vermutlich dann noch einen guten Tick darüber (4%+x).

Eine Opportunität mit Blick auf die nächsten Wochen gibt es bei EUR|AUD. Das Währungspaar ist nach dem Ausbruch über 1,62 bis auf 1,64 hochgeschossen. Nun hat das Währungspaar diesen Ausbruch exakt auf das Ausbruchsniveau korrigiert und zieht erneut nach oben. Hier bietet sich ein Long-Einstieg in EUR|AUD an.

Chancen gegenüber Rubel

Aussichtsreich ist auch die Bodenbildung des Euro gegenüber dem Rubel. Diese setzt sich auf dem Niveau zwischen 86 und 88 EUR|RUB fort und der Euro entwickelt langsam Aufwärtsmomentum. Auch hier könnte sich mit Blick auf 12 Monaten ein Long lohnen. Der Euro hat durchaus Potenzial bis 92 EUR|RUB. Unter 85 EUR|RUB darf er jedoch nicht fallen.

Fazit: Der Euro wird perspektivisch zur Weichwährung. Der Dollar bleibt mit der Fed im Rücken in der Vorhand. Insbesondere gegenüber Stabilitätswährungen wie dem Franken oder der norwegischen Krone wird der Euro im Trend fallen.

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