Gutes Umfeld, aber Widerstand voraus
Tschechien wird ein immer attraktiverer Markt und der produzierende Sektor wird immer wichtiger. Relativ günstige Produktionskosten und Löhne sind attraktive Standortfaktoren. Dazu kommen die gute Logistik und Erreichbarkeit des Marktes. Die Energiepreisdeckel, die zuerst für Privathaushalte und KMU galten, wurden nun auf große Unternehmen ausgeweitet. Die umfangreichen Strom-und Gaspreisdeckel werden voraussichtlich 7 Mrd. Euro kosten und auch mit Hilfe von Übergewinnsteuern gegenfinanziert.
Im europäischen Durchschnitt liegt Tschechien mit seiner Staatsverschuldung von knapp 42% immer noch im soliden Bereich und hat damit Raum für die Unterstützung seiner Wirtschaft. Dennoch trübt sich das Wachstum aktuell etwas ein. Der Konsum, der fast zur Hälfte der Wirtschaftsleistung beiträgt, schwächelt. Er reduziert damit aber auch andererseits den für die Inflation so wichtigen Nachfragedruck.
Zinsdifferenz lockt
Die Inflation lag im Dezember mit 15,8% ggü. Vj. unter den Erwartungen (16,4%) und auch unter dem Niveau des Vormonats (16,2%). Die Notenbank dürfte die Zinsen auch weiter konstant halten. Im Dezember votierte sie seit Mitte 2022 bereits das vierte Mal in Folge für gleichbleibende Leitzinsen (akt. 7%). Dies stellt einen satten Aufschlag gegenüber dem europäischen Leitzins dar (2,5%). Aber auch zum USD mit der Bandbreite von 4,25% bis 4,5% liegen Zinsjäger mit der tschechischen Krone deutlich vorne.
Um davon zu profitieren, können Anleger neben Tages- und Festgeldanlagen auch auf Staatsanleihen setzen. Mit dem Papier WKN A0G27E haben Anleger seit unserer Empfehlung im September bereits Kursgewinne realisiert. Die Rendite der bis 04. Dezember 2036 laufenden Anleihe liegt noch bei 4,3%. Wer Dividenden bevorzugt, wird bei Philip Morris (WKN 887834) fündig. Mit einem KGV für das nächste Jahr von unter 11 darf der Aktionär eine Dividendenrendite von mehr als 9,3% erwarten.