Noch mehr Staatswirtschaft in China
Dass Peking einen große Einfluss auf Chinas Wirtschaft ausübt, gehört zur DNA des chinesischen Staatskapitalismus. Doch die Eingriffe in die Privatwirtschaft nahmen im Jahr 2023 erheblich zu. Das beeinflusst Konjunktur und Renminbi.
In China wird der Einfluss des Staates auf die Wirtschaft immer größer und überlagert inzwischen die privaten Impulse. Zu diesem Schluss kommen wir nach Auswertung von aktuellen Wirtschaftszahlen durch die Commerzbank. In vielen wesentlichen Bereichen ist Peking inzwischen der entscheidende Impulsgeber.
Die Wirtschaftsdaten aus dem Reich der Mitte sind weiter durchwachsen. Insbesondere der private Verbrauch im Reich der Mitte hat sich erneut verlangsamt. Die Einzelhandelsumsätze sind saisonbereinigt rückläufig. Beides sind Folgen des schwachen Arbeitsmarktes.
Peking versucht, Impulse zu setzen
Peking versucht auf verschiedenen Ebenen der schwachen Entwicklung Impulse zu geben. Das spiegelt sich z.B. im Investitionswachstum, dass von stark gestiegenen staatlichen Investitionen angehoben wird. Zudem hat Peking bereits beschlossen, dass die Fiskalpolitik im laufenden Jahr das Wachstum stärker stützen soll.
Auch die Zentralbank (PBoC) setzt Impulse. Der Leitzins bleibt niedrig und könnte sogar weiter gesenkt werden. Zudem führt die PBoC den Märkten weiter massiv Liquidität über mittelfristige Kredite zu. Dieses Kapital fließt vor allem in den öffentlichen Sektor. Im privaten Sektor dagegen ist die Kreditnachfrage und Vergaben (von Unternehmen und Privaten) weiter sehr gering. Das passt zur mauen Wirtschaftslage.
Fazit: Chinas Wirtschaft ist noch nicht aus dem konjunkturellen Tal heraus. Die privaten Impulse sind dabei offenbar so gering, dass Peking immer stärker in die Wirtschaft eingreift. Die forcierte Staatswirtschaft dürfte verstärkt Fehlanreize im Markt setzen und Risiken erzeugen. Das wird strukturell auf dem CNY lasten.