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Investoren befürchten Ende der Reformpolitik in Argentinien

Vorwahl–Schock für den Peso

Quo vadis Argentinia? Copyright: Pixabay
Der Name Fernandez ist für Argentinien kein gutes Omen. Dass der Peronist Alberto Fernandez die Vorwahlen zu den Präsidentschaftwahlen im Oktober so klar für sich entschied, lässt die Investoren zittern. Und das mit gutem Grund. Der Peso bekommt das bereits deutlich zu spüren.

Fernandez – nomen est omen. So sehen es auch die Märkte. Die Währung Argentiniens, der Peso, wie auch die Hartwährungsanleihen des Landes sind eingebrochen, nachdem die Ergebnisse von Vorwahlen für das Amt des Präsidenten bekannt wurden. Diesem Stimmungstest zufolge liegt der amtierende Präsident, der reformorientierte Mauricio Macri, mit nur etwa 32% der Stimmen deutlich hinter dem (links-populistischen) Peronisten Alberto Fernandez (47,5%).

Gute Ausgangsposition für Fernandez

Es handelt sich dabei nicht um echte Vorwahlen. Denn die Parteien haben ihre Kandidaten bereits endgültig nominiert. Klar ist aber: Sollte Fernandez an der Wahlurne dieses Ergebnis im Oktober zu bestätigen, hätte er bereits im ersten Wahlgang gewonnen. Das Wahlgesetz verlangt für den Sieg in der in der ersten Runde vom Erstplatzierten entweder mindestens 45% der Stimmen oder mindestens 40% bei mindestens 10 Prozentpunkten Vorsprung vor dem Zweitplatzierten. Ansonsten gibt es eine Stichwahl.

Die Investoren zeigten sich schockiert. Denn von Fernandez eine Rückkehr zu den Verhältnissen der Kirchner-Ära zu erwarten ist. Die marktorientierten Reformen Macris werden kaum Bestand haben. Zudem droht eine Neuauflage der Konfrontationen der hoch verschuldeten Regierung in Buenos Aires mit den Haltern der Staatsschuldtitel im In- und Ausland.

Der Peso sackt ab

Die Märkte reagierten eindeutig: Die Währung brach ein. Für den Dollar wurden in der Spitze 62 Peso bezahlt nach 45 Peso in der Vorwoche. Die in US-Dollar notierten Anleihen verzeichneten im Schnitt Verluste von etwa 25%, bei den kürzeren Laufzeiten sogar etwa 35%. Aus den Prämien der Kreditausfallversicherungen ergibt sich eine Wahrscheinlichkeit für einen Zahlungsausfall in den kommenden fünf Jahren von etwa 75%.

Diese Entwicklungen haben alle Chancen auf eine Erholung der argentinischen Wirtschaft beseitigt. Selbst die jüngste, pessimistische Prognose von -1,8% für das BIP im laufenden Jahr durch die UN-Kommission für Lateinamerika (ECLAC) ist damit wohl überholt. Der mangelnde schnelle Erfolg der Reformen dürfte der entscheidende Faktor für den Sieg der Peronisten sein: Es geht der Bevölkerung nach Jahren der Reformen eher schlechter als zu Kirchners Zeiten. Der ohnehin eher dürftige Konsum ist auch den jüngsten Zahlen zufolge stark rückläufig.

Fazit: Es wird Zeit, sich aus Argentinien zurückzuziehen.

Empfehlung: Interessant scheint uns dagegen Brasiliens Dollar-Anleihe mit Fälligkeit Januar 2020 (US 105 756 AK6 6), der bei 5 Monaten Restlaufzeit eine Rendite von über 2% bietet.

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