Wird Japan gegen den Yen-Verfall intervenieren?
Am Devisenmarkt gibt es Spekulationen, dass die japanische Notenbank gegen den steilen Yen-Verfall intervenieren könnte. Das Thema scheint jedenfalls auf der Agenda der G7-Finanzminister zu stehen, die sich in der nächsten Woche am Rande des G20-Treffens auf Bitte von Japan austauschen wollen. Das könnte dem Yen eine neue Richtung geben.
Auf dem G20-Treffen am kommenden Dienstag könnte der Yen in den Mittelpunkt rücken. Der japanische Finanzminister möchte sich am Rande des Treffens mit seinen Finanzminister-Kollegen aus der G7 treffen. Die Commerzbank schreibt, dass das danach rieche, dass Tokio beim Yen intervenieren möchte. Verständlich wäre es: Denn der Yen fällt derzeit wie ein Stein.
Der steile Kursverfall des Yen scheint dem japanischen Finanzministerium allmählich unheimlich zu werden. Ein Problem ist er gewiss, denn Japan importiert durch den fallenden Yen reichlich Inflation. Im Mai lag die Inflationsrate in Nippon bei 3,2% - das sind für Japan astronomische Zahlen.
Wird Japan intervenieren?
Das Problem für Nippon ist, dass die Notenbank an ihrer lockeren Geldpolitik festhalten will. Die schwächt den Yen, insbesondere da viele andere Notenbanken ihre Zinsen anheben. Selbst in den USA und Europa wird es noch einen Schritt hinauf gehen, bevor die Fed erneut pausiert und die EZB ebenfalls vorläufig die Füße stillhält.
Der Yen scheint den Braten zu riechen. Die Währung ist in den vergangenen Tagen kräftig in die Höhe gesprungen. Gegen den US-Dollar ging es von 145 auf 138 USD|JPY hinauf. Gegenüber dem Euro stieg der Yen von 158 auf 155 EUR|JPY. Das passt zu den verschärften verbalen Interventionen seitens des japanischen Finanzministeriums in den vergangenen Wochen.
Fazit: Der Yen hat steil nach oben gedreht und viel Boden gut gemacht. Kurzfristig dürfte der Yen sehr volatil sein. Herrscht Klarheit darüber, ob Japan am Devisenmarkt intervenieren darf, dürfte wieder mehr Ruhe einkehren, womöglich aber ein neuer Yen-Trend nach oben beginnen.