Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2129
Ergebnisse einer Studie der US-Regionalbank von St. Louis

KI bei Inflationsprognose besser als der Mensch?

© Blue Planet Studio / stock.adobe.com
Die Federal Reserve Bank von St. Louis (FRB), eine Landes-Zentralbank in den USA, experimentiert erfolgreich mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz bei Inflationsprognosen. Die Ergebnisse lassen in mehrfacher Hinsicht aufhorchen.

In einem Modellversuch der FRB gab es dabei zwei bedeutende Ergebnisse:

  1. Künstliche Intelligenz macht offenbar bessere und deutlich kostengünstigere Inflationsprognosen als menschliche Profis.
  2. Und diese Prognosen zeigen eine langsamere Rückkehr zum Inflationsanker von 2% als dies von der US-Zentralbank bzw. dem „Survey of Professional Forecasters“ (SPF) der Philadelphia Fed, der wichtigsten US-Institution zur Inflationsvorhersage, bislang angenommen wird.

Google-KI offenbar besser geeignet als GPT-4

Die FRB verwendet dazu ein führendes Large Language Model (LLM, hier: PaLM von Google AI). PaLM verfügt über zwei Hauptmerkmale, die es für diese Zwecke besser erscheinen lässt als GPT-4.

  1. PaLM wird auf einem großen Korpus von Token trainiert, die regelmäßig aktualisiert werden.
  2. Der Informationssatz von PaLM ist normalerweise nur wenige Tage alt.

Weniger fehleranfällig als menschliche Prognosen

Ergebnis der Untersuchung über einen Vier-Jahres-Zeitraum: „LLM-Prognosen (verursachen) in den meisten Jahren und bei fast allen Zeithorizonten insgesamt geringere mittlere quadratische Fehler. Technologische Verbesserungen bei Hardware und Software würden die Kosten für die Entwicklung und Schulung dieser Modelle wahrscheinlich noch erheblich senken. LLMs könnten dann zu einem zugänglichen Mittel zur Erstellung von Prognosen werden, insbesondere im Vergleich zu potenziell kostspieligeren Befragungen von Experten und Haushalten.

Ersatz oder nur Ergänzung?

LLMs könnten besonders nützlich sein, um Arbeitskräfteindikatoren für bestimmte Bevölkerungsgruppen oder verfügbares Haushaltseinkommen für bestimmte geografische Regionen einzuschätzen. Für diese Prognosevariablen würden entweder keine Umfragen durchgeführt bzw. seien diese zu teuer und kompliziert in der Konzeption und Implementierung.

Die Vorgehensweise der FRB zur Bewertung des Potenzials des Modells zur Generierung genauer Inflationsprognosen: Die Wissenschaftler im Research-Team der FRB haben die Google-KI absichtlich „getäuscht“. Sie wurde veranlasst, so zu tun, als ob das aktuelle Tagesdatum an einem bestimmten Punkt in der Vergangenheit liege. Dann sollte das LLM Inflationsprognosen für die folgenden Quartale erstellen.

Ergebnisse mit Fragezeichen behaftet

Allerdings brächten LLMs auch ihre eigenen Herausforderungen mit sich: Sie fungieren als „Blackbox“, was es schwierig macht, die Mechanismen zu verstehen, die den von ihnen generierten Ergebnissen zugrunde liegen. Und: Die Ergebnisse sind auch nicht eindeutig. PaLM schneidet im Vergleich zum SPF in den Jahren 2019 und 2023 schlechter ab. In den Jahren 2020–22 sind die Ergebnisse wiederum „deutlich überdurchschnittlich“.

Fazit: Das Ergebnis des Versuchs spricht dafür, dass die US-Notenbank bei der Zinspolitik weiterhin die Zügel fest in den Händen behält. Wir erwarten, dass die Modelle in naher Zukunft noch deutlich verfeinert werden. Sie dürften auch vermehrt Einfluss auf die Märkte nehmen.
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Besser als die Benchmark? Die Quanvest-Auswertung in TOPS 2024

Die Depots im quantitativen Benchmark-Vergleich

Zahlen lügen nicht. Dennoch hängen Ergebnisse immer von den Voraussetzungen ab: Wie gut ist das Datenmaterial, mit dem man rechnen kann, wie weit reichen die rechnerischen Kapazitäten? Mit Quanvest haben wir einen Partner, der tausende Simulationsrechnungen mit zahllosen Variationen und Annahmen durchführen kann. Für die Rückrechnung liegen wiederum klare Daten vor. Hier die Ergebnisse für die Teilnehmer am Beauty Contest.
  • Deutsche Privatbank auf Rang 1 im Markttest TOPS 2024

Weberbank auf Rang 1 im Private-Banking-Markttest TOPS 2024

Die besten Vermögensmanager im deutschsprachigen Raum 2024 stehen fest. © envato elements, Verlag Fuchsbriefe
Insgesamt 9 Anbieter mit sehr guter Gesamtleistung; Digitale Beratungsformen auf dem Vormarsch; Nachhaltigkeit in der Flaute
  • Fuchs plus
  • Die Ausgezeichneten in TOPS 2024

Neunmal Gold und sechsmal Silber

© Kristina Ratobilska / Getty Images / iStock
Wir wollen es nicht gleich eine Zeitenwende nennen. Aber im Private Banking im deutschsprachigen Raum zeichnet sich eine sichtliche Veränderung ab: keine Verschiebung, jedoch eine Angleichung der Kräfteverhältnisse auf Länderebene. Das spricht für gesunden Wettbewerb in einem beinahe identischen europäischen Rechtsrahmen. Und für mehr Auswahl auf Kundenseite.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Dena legt Simulation für regionale Strommärkte vor

Regionale Strommärkte können Strompreise senken

Hochspannungsmast. © Tobias O. / panthermedia.net
Regionale Strommärkte könnten die Stromkosten in den kommenden Jahren stark senken. Bei regionalen Strommärkten werden Erzeuger in der Region mit den Verbrauchern zusammengebracht. Durch eine bessere Investitionssteuerung können solche Märkte für dauerhaft niedrigere Strompreise sorgen.
  • Fuchs plus
  • Hohe Preise für seltene Pflanzen

Rendite mit Bonsai, Orchideen und Co.

Blätter einer Monstera. © HAKINMHAN / Getty Images / iStock
Rendite mit Zimmerpflanzen - das ist zwar ein absolutes Nischenthema, aber ein renditeträchtiges. Durch das gesteigerte Umweltbewusstsein wollen sich immer mehr Menschen mit sattem Grün in ihren eigenen vier Wänden umgeben. Liebhaber, die das nötige Know-how und Geduld mitbringen, können davon profitieren.
  • Fuchs plus
  • Anspruch auf Zeitgutschrift

Arztbesuch während der Arbeitszeit

Symbolbild Arbeitszeit. (c) fotomek/Fotolia
Streitthema Arztbesuch während der Arbeitszeit: Die Zeiten für Arztbesuche können zur Arbeitszeit gehören. Das kann sogar die Wege- und Wartezeit betreffen, so das Urteil des Landesarbeitsgerichtes Hamm.
Zum Seitenanfang