Ein Berg an Risiken
Die hohe Verschuldung, die sich während der Phase des billigen Geldes aufgebaut hat, wird erhebliche Folgen haben. Denn sie hat zahllose Unternehmen am Leben erhalten, die unter normalen Zinsbedingungen längst aus der Wirtschaft ausgeschieden wären. Die könnten in der Rezession in die Pleite kippen. Mit entsprechender Rückkoppelung in das Bankensystem.
Das Institute for International Finance (IIF) warnt bereits vor den Gefahren einer Rezession für den US-Staatshaushalt. Das Volumen von US-Subprime-Hypotheken ist längst höher als 2006. Damals waren es 1,1 Billionen US-Dollar – 8% der Schulden der US-amerikanischen Haushalte. Aktuell sind es mehr als 1,5 Billionen US-Dollar – über 10% der US-Haushaltsverschuldung.
Gefahr für Studentendarlehen
Dazu gehören vor allem Studentendarlehen. Über 90% der Studentendarlehen werden vom US-amerikanischen Department of Education garantiert. Im Zuge erhöhter Jugendarbeitslosigkeit infolge einer Rezession könnte der Haushalt mit einem steigenden Bestand an faulen Krediten belastet werden, warnt das IIF.
Nicht zuletzt laufen in USA 1 Billion an leveraged loans um. Das sind Kredite an schlechte Schuldner mit erhöhten Zinssätzen. Sie sind besonders anfällig für Zinserhöhungen, die die Fed ja immer noch beabsichtigt.
Auch die Bundesbank sieht wachsende Risiken für das (deutsche) Finanzsystem bei einer unerwarteten Rezession (zwei Quartale Schrumpfung). Das 3. Quartal mit einem Rückgang des deutschen BIP war da ein Warnzeichen. Insbesondere am Immobilienmarkt würden die Risiken unterschätzt. Die Bundesbank weist vor allem auf eine Absenkung der Standards bei der Kreditvergabe hin.
Fazit: In der Rezession wird der Preis sichtbar werden, der für die „Rettung" der Wirtschaften durch die Notenbanken gezahlt werden muss.
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