Wenig Spielraum für höhere Zinsen
Großbritannien wollte gern die Zinsen erhöhen. Nach den jüngsten Inflationsdaten rückt diese Hoffnung in weite Ferne.
Die aktuellen UK-Inflationsdaten waren eine herbe Enttäuschung. Sie haben die Hoffnung auf Zinserhöhungen auf der Insel fühlbar gedämpft. Die glatte Null bei der Jahresrate entsprach zwar der Konsensschätzung. Sie liegt aber weit entfernt vom Ziel 2%. Der Monatsvergleich brachte mit 0,2% einen positiven Wert. Dieser lag jedoch unter der Konsensschätzung von 0,3%. Auch das hat die Stimmung nicht verbessert. Zudem bringt das starke Pfund bereits fühlbaren Druck auf das Preisniveau. Ein noch stärkeres Pfund würde die Situation verschärfen. Zudem würde sich die ohnehin prekäre Auslandsposition der Briten weiter verschlechtern. Die guten Wachstumszahlen (um 3%) täuschen Stärke nur vor. Wenn jeder Prozentpunkt Zuwachs mit zwei Prozentpunkten neuen Auslandsschulden bezahlt werden muss, kann das nicht allzu lange gut gehen.
Fazit: Die reale Schwäche der britischen Wirtschaft steht den erhofften Zinserhöhungen entgegen und erlaubt auf absehbare Zeit keine Zinserhöhung.