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Amerikas Währungen

Nur eine überrascht positiv

In unserem Wochen-/Monatsschwerpunkt blicken wir auf die Entwicklungen in Kanada, Mexiko, Argentinien, Brasilien und Chile.

Überraschend starkes Wachstum

Kanadas Wirtschaft ist im 1. Quartal überraschend stark gewachsen. Fast 4% beträgt der annualisierte Anstieg. Die Impulse lieferten eine starke Bautätigkeit und der private Konsum. Beides wurde getragen von den niedrigen Zinssätzen, staatlichen Transfers und nicht zuletzt einer ordentlichen Beschäftigungsentwicklung.
Allerdings wird sich der starke Trend mäßigen. Die Bautätigkeit wird durch deutlich gestiegene Preise sowie verschärfte Eigenmittelanforderungen gedämpft. Die insgesamt gestiegene Verschuldung der Haushalte mildert die Zuwächse beim Konsum. Hinzu kommt die wachsende Unsicherheit über den künftigen Kurs der US-Handelspolitik.
Die Notenbank glaubt daher in ihrem jüngsten Ausblick an eine Verlangsamung des Wachstums. Größen um und unter 2% für das 2. Halbjahr sowie 2018 und 2019 scheinen ihr wahrscheinlich. Das deutet sich auch in dem auf hohem Niveau rückläufigen Einkaufsmanager-Index an. Da der Inflationstrend – zuletzt 1,6% – überschaubar bleibt, könnte allenfalls ein Schub bei den Rohstoffen dem CAD neuen Schwung geben.

Fazit: Der CAD dürfte in den nächsten Monaten schwächer tendieren.

Alles wieder gut? Nein.

Der Peso hat den durch US-Präsident Donald Trump ausgelösten Absturz weggesteckt. Er steht zu Dollar und Euro wieder auf dem Niveau, das er im letzten Frühsommer, zu Beginn des US-Wahlkampfs hatte. Dazu haben drei Faktoren beigetragen. 1. Donald Trump scheint politisch geschwächt. 2. Die Administration hat ihre Rhetorik in Sachen NAFTA gemildert. 3. Die straffere Geldpolitik wirkt. Sie legte vor einem Monat noch einmal mit 25 Punkten auf jetzt 6,75% Leitzins nach. Diese Straffung kostet einen Punkt beim Wachstum. Der IWF erwartet nach 2,3% für 2016 noch 1,7% und 2% für 2017/18. Die Weltbank ist mit 1,8% und 2,2% kaum optimistischer. Und selbst das erscheint angesichts der Belastungen schon als Erfolg. Dieser stützt sich vor allem auf die vorauf gegangenen Reformen. Dabei reduzierte die Regierung unter anderem die Abhängigkeit des Budgets von den Öleinnahmen. Dennoch scheint die Erholung voreilig. Das Risiko Trump ist nicht entschärft. Zudem droht eine weitere Abschwächung der Konjunktur.

Fazit: Der Peso dürfte in den nächsten Monaten nachgeben. 

Die Inflation bleibt hoch

Die Inflation in Argentinien bleibt hoch. Zuletzt wurden 1,3% zum Vormonat und 24,6% zum Vorjahr notiert. Nicht zuletzt wurde diese Entwicklung durch Liberalisierungsschritte der Regierung Mauricio Macris angeheizt. Die Währungshüter hielten daher den Leitzins bei 26,25% fest. Sie erwarten eine Besserung im weiteren Verlauf. Die aktuellen Daten sind jedoch nicht besonders ermutigend. Das 4. Quartal brachte einen BIP-Rückgang um 2,1% im Jahresvergleich. Die Industrieproduktion war per April immer noch rückläufig (-2,3% zum Vorjahr). Angesichts der hohen Inflation muss der Peso weiter abwerten, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.

Fazit: Argentiniens Peso wird aufgrund der politischen Belastungen weiter nachgeben.

Der politische Druck hält an

Brasilien hat die Rezession mit 1% Wachstum im 1. Quartal überwunden. Gleichzeitig wurde ein Zuwachs (0,6% zum Vormonat) der Industrieproduktion für April notiert. Weiteres Anzeichen für eine Fortsetzung der Erholung ist der Anstieg des Einkaufsmanager-Index für die Industrie. Er sprang auf 52 Punkte und damit in den grünen Bereich. Dennoch bleiben erhebliche Risiken. Zwar wurde die Beschwerde gegen die letzte Präsidentenwahl, die Michel Temer als Vize seiner Vorgängerin Dilma Rousseff ins Amt brachte, trotz erdrückender Beweise abgewiesen. Das Argument lautet, das Land brauche Stabilität. Dennoch ist Temer geschwächt. Zumal nun auch die Richter ihre Glaubwürdigkeit verspielen. An der 4:3-Entscheidung des Wahlgerichts war ein persönlicher Freund Temers beteiligt. Die anderen Richter sahen wissentlich über dessen Befangenheit hinweg.

Fazit: Ein schnelles Ende des brasilianischen Dramas ist nicht in Sicht. Der Kurs des Real bleibt daher stark gefährdet. 

Kupferpreis schwächt Wirtschaft

Die vom gefallenen Kupferpreis ausgehende Schwäche breitet sich in Chile aus. Die Währungshüter nahmen daher ihren Leitzins um weitere 25 Basispunkte auf jetzt 2,5% zurück. Der Peso gab zunächst deutlich nach, erholte sich aber im weiteren Verlauf. Wir sehen kurzfristig allerdings wenig Chancen auf Besserung. Angesichts des Spielraums der Politik für weitere Zinssenkungen, wird bald wieder Druck auf den Peso kommen. Zumal die unberechenbare US-Politik und die Krisen der Nachbarn als Belastung erhalten bleiben.

Fazit: Der Peso dürfte schwächer tendieren.

6-Monats-Übersicht zu ausgewählten Währungen aus Amerika

LandWährung/ZinsAktueller KursAusblick 3 MonateAusblick 6 MonatePrognose-sicherheit
Kanada CAD 1,479 1,49 1,51 sicher
3m-Zins 0,46 0,53 0,60
Mexiko MXN 20,14 20,00 19,50 neutral
3m-Zins 7,05 7,25 7,25
Argentinien ARS 17,78 17,60 18,50 unsicher
3m-Zins 22,50 22,50 21,50  
Brasilien BRL 3,65 3,65 3,80 unsicher
3m-Zins 10,25 9,50 8,50
Chile
CLP 742,80 750,00 755,00 sicher
3m-Zins 2,49 2,50 2,50
  • CAD: Die Wirtschaft summt, der Dollar wird schwächer.

  • MXN: Der Peso fängt sich langsam, allerdings auf niedrigerem Niveau.

  • ARS: Der Peso bleibt schwach durch hohe Inflation.

  • BRL: Die politischen Risiken treten hervor und schwächen den Real.

  • CLP: Dank des Kupferpreises bleibt der Peso auf ermäßigtem Niveau stabil.

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