Keinerlei Enthusiasmus
Im Prinzip wäre die Bank für Sozialwirtschaft der ideale Ansprechpartner für das Anliegen der Kreuzberger Kinderstiftung. Die Anteilseigner des Hauses sind die Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege und nach eigenem Bekunden ist die BFS das einzige Finanzinstitut in Deutschland, das sich ausschließlich auf institutionelle Kunden aus der Sozial- und Gesundheitswirtschaft konzentriert.
Man sei, so macht die Bank in ihrem Internetauftritt schnell deutlich, die Bank für „Wesentliches". Auch die Expertise für Stiftungslösungen wird auf der Internetseite betont und unterstrichen.
Auf soziale Verbände konzentriert
Die Bank für Sozialwirtschaft konzentriert sich als Universalbank auf das Geschäft mit Unternehmen, Verbänden, Stiftungen und anderen Organisationen, die in den Branchen Soziales (Senioren-, Behinderten-, Kinder- und Jugendhilfe), Gesundheit und Bildung tätig sind.
Zu den Kundengruppen zählen ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser und Spezialkliniken (beispielsweise im Bereich Sucht und Reha), Medizinische Versorgungszentren, Krankenkassen, Sozialversicherungsträger, Werkstätten und Wohnheime für Menschen mit Behinderung, Wohn- und Tageseinrichtungen für Kinder und Jugendliche, Schulen in freier Trägerschaft und andere Bildungsträger.
Enttäuschender Anlagevorschlag
Soweit der eigene Anspruch: Die Realität sieht dagegen anders aus. Wesentliche Informationen werden dem Kunden nicht geliefert. Unsere Verbrauchsreserve wird nicht beachtet. Kennzahlen rund um das Depot finden wir nicht. Es ist ein uninspirierter 0815-Vorschlag, der weit gegenüber dem zurückbleibt, was andere Anbieter offerieren. Anhand einer beispielhaften Depotzusammensetzung wird eine Vermögensstruktur vorgestellt: 60% Aktien und 40% Unternehmensanleihen. Die Ertragsprognose liegt bei 4%, ohne Kosten, Steuern oder Inflation.
Wichtige Informationen werden ausgeblendet
Betrachtet man das Depot etwas detaillierter, wird ersichtlich, dass in Aktien allein mithilfe eines hauseigenen Nachhaltigkeitsfonds investiert werden soll. Dafür werden 1,1 Millionen Euro aufgewendet. Darüber hinaus werden nur Einzeltitel für die Unternehmensanleihen verwendet. Eine Zukunftsprognose zur Wertentwicklung fehlt. Man sieht lediglich die Wertentwicklung der Vergangenheit. Eine echte „Begierde", den Kunden zu gewinnen, können wir aus dieser Präsentation nicht herauslesen.
Die Kosten bei der Bank für Sozialwirtschaft sind vergleichsweise günstig. Das All-In-Paket, das nur die externen Kosten unberücksichtigt lässt, kostet 0,5% p.a., hinzu kommt die Mehrwertsteuer von 19%.
Wenig Engagement und Kundeninteresse
Einzig bei den Kategorien für die gewünschte Nachhaltigkeit wird die Bank etwas konkreter. Um als investitionswürdig eingestuft zu werden, überprüft das Institut 6 Kategorien: Die Mitarbeiter und Zulieferer, die Geschäfts- und Produktverantwortung, die Corporate Governance, das Umweltmanagement, die Produkte und Dienstleistungen und schließlich die Öko-Effizienz.
All das reicht aber nicht, um das Institut in ein positives Licht zu rücken. Die Bank für Sozialwirtschaft AG und zeigt nur wenig Enthusiasmus, um neue Kunden zu gewinnen. Die Portfolioqualität überzeugt nicht, auch finden wir keinen Hinweis auf ordentliche Erträge, keinen Stresstest. Damit ist die Leistung des Hauses unterer Durchschnitt im Vergleich zu den Wettbewerbern.
2019 | Qualifikation | Keinerlei Enthusiasmus | im Shop |
2018 | Qualifikation | Auch für Wohlfahrtsverbände existieren maßgeschneiderte Lösungen | im Shop |
2017 | Qualifikation | Knapp vorbei ist auch daneben | im Shop |
Stiftungsservices und Transparenz
Wissenswertes
Adresse und Ansprechpartner zum Thema Stiftungen
50668 Köln, Konrad-Adenauer-Ufer 85,
www.sozialbank.de
Oliver Lauter, Vermögensverwalter, Tel. 0221 / 97356 -139, o.lauter(at)sozialbank.de
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Fazit
Der theoretische Anspruch der Bank ist hoch, die erlebte Qualität der Beratung dagegen dürftig. Die Portfolioqualität überzeugt nicht, die 16seitige Präsentation ist unterdurchschnittlich. Wichtige Informationen fehlen schlicht und einfach. Mit dieser Einstellung lässt sich in der Konkurrenz zu engagierten Mitweberbern kein Blumentopf gewinnen. Die Leistung des Hauses bleibt weit unter dem Durchschnitt, eine Einladung zu Beauty Contest kann nicht ausgesprochen werden.