Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
3131
China wird sich langsam öffnen

Gesichtswahrender Ausweg gesucht

Corona-Maßnahmen in China. © Koki Kataoka / ASSOCIATED PRESS / picture alliance
Die Regierung in China sucht nach einem gesichtswahrenden Weg aus der Null-Covid-Falle. Trotz der scharfen Abriegelungen in zahlreichen Städten steigen die Corona-Zahlen weiter steil an. Parallel dazu nehmen die Proteste gegen die unnachgiebige Null-Covid-Politik Pekings massiv zu.
China sucht einen Ausweg aus der Covid-Falle. Denn trotz strenger Kontrollen (z.B. in Messenger-Diensten im Internet) gelingt es immer mehr Menschen, sich zu Demonstrationen zu versammeln. Inzwischen gibt es Proteste in Peking, Shanghai, Wuhan, Chengdu, Urumqi und Guangzhou. Studenten an 51 Universitäten in ganz China nehmen daran teil. "Das hat es seit dem Tiananmen-Massaker am 4. Juni 1989 nicht mehr gegeben", so unser Korrespondent aus China. Da Peking offiziell aber noch an den Corona-Regeln festhält, werden die Proteste weitergehen. Darüber hinaus löst das oft gewaltsame Vorgehen der Polizei neuen Widerstand aus.

Erste Lockerungen in China

Es gibt erste Öffnungsanzeichen. Mindestens zwei Städte haben bereits die Pandemievorschriften gelockert. Peking kündigte am Montag an, keine Tore mehr zu errichten, um den Zugang zu Wohnanlagen zu sperren, in denen Covid-Fälle festgestellt wurden. Die Stadtregierung von Guangzhou will die abgesperrten Bezirke wieder öffnen, nachdem ein gewalttätiger Aufstand niedergeschlagen worden war. Auch die Stadt Chongqing wird die gesperrten Bezirke schrittweise öffnen.

Da Peking offiziell noch zögert, seine Null-Covid-Politik vollständig aufzugeben, trauen sich etliche andere Städte noch nicht, die Maßnahmen ebenfalls zu lockern. Hinzu kommt, dass viele lokale Provinzregierungen Geld für den Bau von "permanenten Quarantänezentren" bereitgestellt haben. Zu diesem Zweck werden spezielle Anleihen ausgegeben, die für einen "Pandemiezeitraum von fünf Jahren" ausgelegt sind. Es sind mehrere solcher Zentren geplant. Allein in der Provinz Shangdong will die Regierung 23 Milliarden Yuan (3,2 Milliarden Dollar) in sie investieren. 

Soziale Stabilität ernsthaft gefährdet

Behält Peking die Null-Corona-Politik bei, wird sich die Konfrontation noch verschärfen. Die Schließungsmaßnahmen bedrohen längst die Existenz vieler Unternehmen. Allein im Jahr 2022 haben 495.000 Restaurants geschlossen. Peking kann das nicht mehr ignorieren. "Die Auswirkungen greifen bereits weit um sich", so unser Korrespondent. So plant Foxconn in Zhengzhou nun eine langsame Verlagerung seiner Aktivitäten nach Indien, weil es aufgrund des permanent chaotischen Managements der Schließungen zu Arbeiterunruhen gekommen war.

Fast alle Wirtschaftszweige befinden sich im Niedergang. Die Arbeitslosigkeit unter jungen Hochschulabsolventen und Arbeitnehmern steigt ebenso wie deren Verschuldung. Dies beginnt, die soziale Stabilität des Landes ernsthaft zu gefährden. Hinzu kommt, dass die Akzeptanz der seit Jahren praktizierten harten Maßnahmen abnimmt, da die Zahl der Corona-Fälle nicht gegen Null geht.
Fazit: Peking steckt in der Covid-Falle und gerät von zwei Seiten unter immensen Druck. Es will beweisen, dass die Null-Covid-Politik von Präsident Xi Jinping richtig ist und nicht in Frage gestellt werden darf. Es muss aber gleichzeitig die wachsenden negativen wirtschaftlichen Folgen für das Land eindämmen. Es wird keine schnellen Lösungen geben. Aber die Regierung wird einen gesichtswahrenden Mittelweg finden, um die Corona-Maßnahmen sanft zu lockern.
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Gold und Bitcoin gleichzeitig auf Allzeithochs

(Warum) Misstrauens-Anlagen boomen

Wenn zinslose Anlagen ohne „Gebrauchswert“ einen Preisboom verzeichnen, sollt man aufhorchen. Dann könnte „etwas im Busch sein“. Dies ist so ein Moment. Der Goldpreis verzeichnet mit 2.316 USD (2.163 EUR) einen Rekordpreis. Der Bitcoin tendiert mit 64.182 USD (59.962 EUR) ebenfalls um sein Allzeithoch herum. Und das, obwohl Zinsanlagen wieder attraktiv sind und auch die Börse Höchststände feiert, es also genügend Anlagealternativen gibt.
  • Fuchs plus
  • Dollar zeigt Muskeln

Fed im Stagflations-Dilemma

Die US-Notenbank Fed steckt in einem Stagflations-Dilemma. Das geht klar aus den jüngsten Zahlen zur US-Wirtschaftsentwicklung hervor. Noch rätseln die Märkte darüber, wie sich die Fed aus diesem Dilemma befreien will. Die Antwort dürfte bald absehbar werden - und vielen Zinssenkungs-Optimisten nicht gefallen. Der Dollar wird darauf noch kräftig reagieren.
  • Fuchs plus
  • US-Leitzins bewegt auch europäische Währungen

Pfund und Franken leiden unter Dollar-Stärke

Alle Welt schaut auf den US-Dollar und was die US-Notenbank aus den jüngsten Konjunktur- und Inflationsdaten macht. Anleger, die ihren Fokus etwas weiten, werden gute Anlagechancen bei einigen Cross-Rates entdecken. FUCHS-Devisen zeigt sie auf.
Zum Seitenanfang