Mehr Gefahren durch Russlands Angriff auf die Ukraine
Unternehmen müssen infolge des Ukrainekriegs mit einer wachsenden Zahl von Cyberattacken aus Russland rechnen. Schon vor dem Krieg seit 2011 kamen die meisten Attacken (28%) aus Russland. An zweiter Stelle steht mit 12% China. Bei fast jedem zweiten Hackerangriff (48% der Attacken) ist der Ursprung unbekannt.
Die Schäden sind erheblich. Im Jahr 2020 dürften sie 223 Mrd. Euro betragen haben. Das schätzt der Internet-Branchenverband Bitkom. Neben den Kosten zur Behebung das Schadens und dem Datenverlust kommt die Rufschädigung hinzu.
Gefahr, Software- und Dienstausfälle als Kollateralschaden zu erleiden
Neben dem Risiko, direktes Opfer eines Hacker-Angriffs zu werden, tritt eine indirekte Gefahr. So können Unternehmen auch bei einem Angriff auf ukrainische Infrastruktur Schäden erleiden. So ist das vermutlich beim Windkraftanlagenhersteller Enercon geschehen. Am Tag des Kriegsbeginns fiel die Steuerung einiger tausend Windkraftanlagen aus. Der Betreiber des Satellitendienstes Ka-Sat, über den die Anlagen gesteuert wurden, ist gehackt worden und ausfiel. Der Satellitendienst wurde zum Ziel der Hacker, weil er auch in der Ukraine genutzt wird.
Einfache Maßnahmen erhöhen die Sicherheit
Unternehmen können sich aber schon mit einfachen Maßnahmen effektiv schützen. Betriebssysteme und Software sollten aktuell sein, Sicherheitsupdates schnell aufgespielt werden. Komplexe und für jedes System eigene Passwörter erhöhen die Sicherheit. Logins mit Außenanbindung sollten mit einer Multi-Faktor-Authentifizierung geschützt sein. Privilegien und Administrationsrechte sollten für einzelne Nutzer eingeschränkt werden.
Machen Sie sich von ihren wichtigsten Unternehmensdaten regelmäßig Sicherheitskopien. Überlegen Sie sich einen festen Rhythmus dafür. Die Kopien sollten Sie offline auf externen Datenträgern lagern. Klären Sie: Wer sind die Ansprechpartner bei den Softwarelieferanten oder Cloudanbietern für den Angriffsfall? Reden Sie mit Ihren Beschäftigten über Gefahren eines Angriffs und bieten Sie ihnen Sicherheitsschulungen an. Nach wie vor kommen viele Angriffe über Mails. Anhänge sollten daher nicht vorschnell geöffnet werden.