Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2388
Die Brandmauer muss weg

Merz fällt nach AfD-Aussage sofort wieder um

Friedrich Merz. © Michael Kappeler / dpa / picture alliance
CDU-Chef Friedrich Merz hat mit seine Aussagen zur Zusammenarbeit mit der AfD für Aufsehen und Empörung gesorgt. Sein Ansatz, auf kommunaler Ebene zusammen zu arbeiten, ist in der Union nicht mehrheitsfähig. Das zeigt, wie stark sich die Union selbst fesselt und ihre Optionen beschränkt.
CDU-Chef Friedrich Merz hat die Festigkeit der Brandmauer zur AfD getestet (FB vom 10.07.) - und ist gleich wieder umgefallen. Merz erklärte im ZDF-Sommerinterview, dass die Union nicht mit der AfD kooperieren werde. Er beschränkte diese Aussage aber auf gesetzgebende Körperschaften auf europäischer, Bundes- oder Landesebene. Auf kommunaler Ebene müssten dagegen pragmatische Wege gesucht werden, mit demokratisch gewählten AfD-Landräten oder Bürgermeistern gute Politik zu machen. 

Kritik aus allen Ecken der Politik

In der Union brach daraufhin ein wütender Sturm los. Eine Zusammenarbeit mit der AfD sei auf allen Ebenen ausgeschlossen. Die AfD betreibe "Spaltung und kennt nur das Dagegen" schimpfte Berlins Bürgermeister Kai Wegener. Das Geschäftsmodell sei "Hass und Ausgrenzung". Auch etliche andere Partei-Granden aus CDU und CSU schlugen in dieselbe Kerbe. Heftige Kritik gab es auch von den Ampel-Parteien. 

Nur 12 Stunden nach seiner Aussage ist Merz umgefallen. Er hat eine relativierende Stellungnahme veröffentlicht. In der heißt es: "Die Beschlusslage der CDU gilt." Gemeint ist das Kooperationsverbot, das die Partei beschlossen hat. In dem Unvereinbarkeitsbeschluss heißt es, dass die CDU jegliche Koalitionen oder ähnliche Formen der Zusammenarbeit mit der AfD ablehnt. Darum werde es "auch auf kommunaler Ebene keine Zusammenarbeit mit der AfD geben. 

Union hat sich selbst als Geisel genommen

Merz weiß, dass es dauerhaft kaum möglich sein wird, die AfD auszugrenzen. Je mehr die Partei von anderen Parteien und Medien tabuisiert und stigmatisiert wird, desto leichter hat sie es als Oppositionspartei, Zustimmung in der Bevölkerung zu bekommen. Merz dürfte aber auch verstanden haben, dass die Union noch weit davon entfernt ist, dass diese pragmatische und womöglich politisch notwendige Position mehrheitsfähig wird. Die Union bleibt somit vorläufig auf dem gleichen Ausgrenzungskurs, den auch die Ampel-Koalition schon fährt und damit die AfD großzieht (FB vom 05.06.).
Fazit: Merz hat das politische Dilemma der Union erkannt, die längst eine starke Kraft rechts von sich hat. Eine Neupositionierung ist nötig, aber derzeit nicht umsetzbar. Die machtpolitischen Mehrheits-Optionen der Union bleiben darum auf SPD und Grüne beschränkt - mit der FDP als Zünglein an der Waage.
Meist gelesene Artikel
  • Immer eine Spur schlauer

Die FUCHSBRIEFE feiern 75. Geburtstag

FUCHSBRIEFE-Herausgeber Ralf Vielhaber. © Foto: Verlag FUCHSBRIEFE
Am 23. September 1949 – genau heute vor 75 Jahren – erschien die erste Ausgabe der „Bonner Privat-Informationen“ – Ihnen besser bekannt als FUCHSBRIEFE. Der Verlag befand sich damals in der Kölner Straße 90 in Bonn. Wenig später zog Gründer Dr. Hans Fuchs in die Koblenzer Straße nach Bonn Bad Godesberg. Zu Ostern 1960 gab er den FUCHSBRIEFEN ihren heutigen Namen. Unser Brief ist also so alt wie die Republik. Ein Rückblick aus Anlass des Jubiläums „erdet“, findet Herausgeber Ralf Vielhaber
  • Fuchs plus
  • Umgehung von Sanktionen weitet sich aus

Russland 2025: Steigende Ölpreise und sinkende Defizite

Russland steht 2025 vor einer bemerkenswerten Stabilisierung seiner öffentlichen Finanzen. Dank steigender Ölpreise und sinkender Haushaltsdefizite wird das Land voraussichtlich in der Lage sein, seine Fiskalausgaben auszugleichen. Eine Analyse des Instituts für internationale Finanzen (IIF) zeigt auf, dass Russland seine ökonomische Abhängigkeit vom Öl geschickt nutzt, um das Budget trotz anhaltender Sanktionen zu stabilisieren.
  • Fuchs plus
  • TOPs 2025 Auswahlrunde UBS Europe SE

UBS Europe spielt in der obersten Liga

Den Ruhestand planen und sichern. Darum geht es im diesjährigen Markttest Private Banking der FUCHS|RICHTER Prüfinstanz. © Mottobild entworfen und erstellt von Redaktion FUCHSBIREFE mit KI (DALL*E)
„Es reicht nicht, nur Ihr Portfolio zu verstehen. Die wahre Kunst besteht darin, Ihre Welt zu verstehen.“ Mit diesem wirklich treffenden Satz auf der Website von UBS in Deutschland und der Bemerkung „Banking ist unser Handwerk“ fühlt sich der potenzielle Kunde, der 1,75 Millionen Euro aus einer Lebensversicherung gut für seinen Ruhestand anlegen will, herzlich willkommen – und verstanden. Schön, wenn es so weitergeht.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Der Immobilien-Superzyklus: Der Aufwärtstrend geht weltweit weiter

Immobilien trotzen der Krise: Warum der Markt weiter boomt

Der Markt für Wohnimmobilien zeigt sich widerstandsfähig gegenüber Krisen, Zinserhöhungen und Konjunkturschwankungen. Obwohl in einigen Ländern die Preise eingebrochen sind, erholt sich der Markt weltweit schnell. Langfristige Faktoren wie Demografie, Urbanisierung und Infrastruktur verstärken diesen Trend. Investoren sollten jetzt aufmerksam hinschauen, denn die Nachfrage nach Wohnraum wird in den kommenden Jahrzehnten weltweit weiter steigen. Doch es gibt auch Gegenanzeigen.
  • Fuchs plus
  • Ernte-Revisionen in Brasilien und Vietnam

Kaffee-Preis lockt zum Einstieg

Der Kaffeepreis zieht seit einem Jahr nach oben. Doch gerade wird die braune Bohne etwas günstiger. Ist der Aufwärtstrend nun vorbei? Wohl eher nicht: Es deutet einiges darauf hin, dass der Rücksetzer eine gute Kaufgelegenheit ist
  • Fuchs plus
  • Ölpreise reagieren auf Nahost-Spannungen

Öl: Unterschätzte Preis-Risiken

Die Ölpreise reagieren auf die wachsenden Spannungen im Nahen Osten. Allerdings sind sich viele Marktexperten einig, dass es kein Potenzial für steigende Öl-Preise gibt. FUCHS-Devisen sehen das anders - aus gutem Grund.
Zum Seitenanfang