Die Kosten drücken
Frankreichs Unternehmen verlieren weiter an Wettbewerbsfähigkeit. Das liegt auch an den Lohnstückkosten.
Frankreichs Unternehmen haben seit Einführung des Euro deutlich an Wettbewerbsfähigkeit verloren. Dies gilt nicht nur gegenüber der deutschen Konkurrenz, sondern auch im Vergleich mit Krisenländern wie Portugal und Spanien. Noch bis 2008 lag der Anstieg der Lohnstückkosten auf der Pyrenäenhalbinsel über dem in Frankreich. Schon 2010 hatte sich Portugals Wettbewerbssituation verbessert, 2012 folgte Spanien. Deutschland war – trotz kräftigem Lohnzuwachs ab 2010 – immer deutlich günstiger. Die beschlossenen französischen Arbeitsmarktreformen bringen bisher wenig. Geplant ist, dass Unternehmen wie in Deutschland vom Tarifvertrag abweichen können. Bei schlechter Geschäftslage soll es bis zu zwei Jahre möglich sein, unter Tarif zu bezahlen. Auch die Arbeitszeiten sollen flexibler werden.
Fazit: Durchgreifende Reformen lassen in Präsident Hollandes Frankreich weiter auf sich warten. Das vertieft die Strukturkrise und sorgt für steigende Kosten der Unternehmen.