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Macron will die Regionen stärken

Frankreich: Regionen immer weiter abgehängt

Lavendelfeld in der Provence. © panosud360 / stock.adobe.com
Die sehr hohen Wahlergebnisse der rechtsradikalen Kandidatin Marine Le Pen kamen vor allem aus den Regionen Frankreichs mit schwacher Wirtschaftsentwicklung. Viele Regionen geraten gegenüber Paris immer weiter ins Hintertreffen. Das will Macron nun ändern.

Emmanuel Macron will die schwachen Regionen in Frankreich stärken. Denn die hohen Wahlergebnisse für die rechtsradikale Präsidentschaftskandidatin Marine Le Pen kommen insbesondere aus den Regionen Frankreichs, die immer stärker abgehängt werden. 

Paris ist die Insel der Wohlhabenden

In Frankreich ist auch die Wirtschaft vollständig zentralisiert. Das zeigt eine Studie des IW. Die gute Wirtschaftsentwicklung des Landes in den vergangenen Jahren geht fast vollständig auf die Region um Paris (Ile de France) zurück. Sie erwirtschaftete 2020 ein sehr hohes BIP pro Kopf von 53.000 Euro. Das ist mehr als das doppelte der zweitplatzierten Region (Centre-Val de Loire, 25.500 Euro). 

Im Jahr 2018 waren die Abstände noch geringer. Auch Westfrankreich (Bretagne) und die Regionen um Lyon, Grenoble und Toulouse sind wirtschaftlich relativ stark. Aber auch in ihnen ist der Wohlstands-Abstand zu Paris schon groß. Und er vergrößert sich. Denn die Regionen weisen auch ein schwächeres Wachstum auf als die Hauptstadt mit Umland.

In Deutschland sind die regionalen Unterschiede viel geringer

Der Unterschied zu Deutschland ist eklatant. Deutsche Regionen liegen beim BIP pro Kopf wesentlich enger zusammen. Außerdem holen viele schwächere Regionen in Deutschland auf, weil sie ein vergleichsweise höheres Wirtschaftswachstum haben als die Top-Regionen. In Frankreich spricht man dagegen von einer Diagonale der Leere (Diagonale de vide) der besonders schwachen Regionen vom Nordosten (Nördlich von Metz, südlich von Lille) über das Zentrum des Landes (um Clermont-Ferrant) bis an den Golf von Biskaya im Süden.

Gesetzespaket erlassen, um die Regionen zu stärken

Macron will diese räumlichen Wohlstandsunterschiede nun reduzieren. Dazu hat er ein Gesetzespaket, das „Loi 3DS“, vorgelegt. Die Regionen sollen damit mehr Spielräume für eine eigenständige Gestaltung der Politik mit weniger Vorgaben aus Paris erhalten. Behörden und andere Institutionen sollen von Paris in regionale Zentren verlegt werden. 

Ob das Vorhaben erfolgreich sein wird, lässt sich erst in einigen Jahren sagen. Ähnliche Initiativen aus den vergangenen Jahren waren punktuell erfolgreich (z. B im Elsass).

Fazit: Macron wird in seiner zweiten Amtszeit versuchen, in verschiedenen Regionen neue wirtschaftliche Impulse zu setzen. Das könnte punktuelle Wachstumsimpulse auslösen.
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