Nordeuropa mit beachtlicher Aufwärtsentwicklung
Die politische und wirtschaftliche Lage in Osteuropa wird sich in den kommenden Monaten deutlich verschlechtern. Davon ist nach den Ergebnissen des jüngsten Economic Experts Survey (EES) auszugehen. Der EES ist eine vierteljährliche Umfrage des ifo Instituts und des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik, an der zuletzt 1.603 Volkswirte aus 132 Ländern teilgenommen haben.
Im Vergleich zum Vorquartal geht es für Osteuropa um satte 10 Punkte abwärts. Ursache: die russische Attacke auf die Ukraine. Sie habe die Region in eine tiefe wirtschaftliche und politische Krise gestürzt, so ifo-Forscher Niklas Potrafke. Hingegen verbessert sich die Einschätzung der Wirtschaftspolitik in Nordeuropa um 10 Punkte und im Süden des Kontinents (plus 5). Westeuropa schneidet mit plus 3 ab.
Positive und negative Einschätzungen halten sich die Waage
In Nordamerika gehen die Wirtschaftsexperten von einer leichten Verbesserung der Wirtschaftspolitik aus (plus 4 Punkte), in Mittel- und Südamerika dagegen von einer Verschlechterung (jeweils minus 10 Punkte). Eine positive wirtschaftspolitische Entwicklung nehmen die Antwortenden in Südost-Asien (plus 14), Ost-Asien (plus 10) und Zentralasien (plus 7) wahr.
Dagegen hat sich die Stimmung unter den Teilnehmern in Ozeanien (minus 2) und in Südasien (minus 10) eingetrübt. In Ostafrika (plus 10) bewerten sie die wirtschaftspolitische Lage merklich besser. Dagegen sind sie negativer gestimmt in Zentralafrika (minus 22), in Nordafrika (minus 13) und im südlichen Afrika (minus 3) sowie in Westafrika (minus 2).
Fazit: Positive und negative wirtschaftspolitische Entwicklungen halten sich weltweit derzeit etwa die Waage.