Politik sorgt für neue Unruhen
Der jüngste Kursauftrieb des Euro beruhte nicht nur auf den überraschend guten Wirtschaftsdaten der Eurozone. Auch die Wahrnehmung abklingender politischer Risiken, die sich im letzten Jahr aus den Wahlen in Frankreich und den Niederlanden ergaben, haben den Euro gestützt. Mit der anstehenden Wahl in Italien rücken die Probleme aber wieder in den Vordergrund. Die unverändert erkennbaren Probleme der Staatsfinanzen vor allem in Italien und Frankreich (siehe auch FD 9.2.) dürften den Euro bald wieder belasten – trotz der weiterhin positiven Wirtschaftsdaten.
Dazu dürfte auch die Diskussion um einen Europäischen Währungsfonds beitragen, der zu einer Koordination der jeweils nationalen Staatsfinanzen zwingen wird. Hier müssen die Regierungschefs im Europäischen Rat Richtungsentscheidungen treffen. Damit kommen die Vergemeinschaftung der Staatsschulden, ein gemeinsames Budget oder eine Aufsicht der Europäischen Institutionen über die nationalen Budgets auf die Tagesordnung – bevor ernsthaft über konkrete Zinsschritte der EZB zu reden ist.
Fazit: Die absehbare politische Unruhe wird die Stärke des Euro bald dämpfen. Das dürfte die Konjunktur stützen.