Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
3151
Europäische Metropolen machen sich autofrei

Ruhe auf der Champs-Élysées

Ruhe auf der Champs-Élysées. Copyright: Pixabay
Der Trend zu verkehrsberuhigten Innenstädten nimmt in Europa Fahrt auf. Nun gab auch Paris als eine der politisch einflussreichsten europäischen Metropolen bekannt, weite Teil der Innenstadt von Autos zu befreien. Das wird auch die deutschen Trend-Surfer bestärken.

Der Druck, die autofreien Zonen in Deutschland auszuweiten, nimmt von europäischer Seite zu. Nun hat auch Paris letzte Woche angekündigt, dass weite Teile der Cité (insgesamt sieben Arrondissements) bis 2022 verkehrsberuhigt werden. Betroffen sind in Paris die historische Altstadt mit ihren zahlreichen Sehenswürdigkeiten, darunter der Eiffelturm und die bekannte Champs-Élysées und der Boulevard Saint-Germain. Von den Fahrverboten ausgenommen sollen Anwohner und Zulieferer für Geschäfte sein.

Fahrverbote liegen europaweit im Trend

Wie die konkrete Ausgestaltung des Vorhabens aussehen solle, konnte Bürgermeisterin Anne Hidalgo (Parti Socialiste) noch nicht sagen. Man wolle in den nächsten Monaten und Wochen beraten und verhandeln – reichlich wenig Zeit für ein geordnetes Verfahren; das Verkehrschaos ist vorprogrammiert.

Paris liegt mit dem Schritt zur „Auto-Freiheit“ voll im europäischen Trend. Auch in London, Madrid, Mailand, Prag, Rom, Stockholm und Wien sind Fahrverbotszonen in Kraft oder in Planung.

Der Sinn ist fraglich

Eine Mehrheit der deutschen Bevölkerung lehnt die Ausweitung autofreier Zonen ab. Verständlich, denn der Sinn ist fraglich. Vielerorts gibt es bereits großzügige verkehrsberuhigte Bereiche. Auch das Innenstadtsterben wird nicht dadurch aufgehalten, dass der Verkehr  ausgebremst wird – im Gegenteil. Im Modellprojekt "Flaniermeile Friedrichstraße" in Berlin sind die Umsätze der Einzelhändler stark zurückgegangen – unabhängig von Corona. Die oftmals ökologische Begründung hinter den Fahrverbotszonen ist zudem technisch hinter der Kurve. Wer die Luft sauber halten will, schafft Anreize für Elektromobilität – ganz ohne Verbote.

Zudem gibt es bei der weiteren Ausweitung praktische Hürden. Viele deutsche Städte entstanden durch Zusammenschlüsse mehrerer mittelalterlicher Orte. Hinzu kommt die Zerstörung im Zweiten Weltkrieg. Das führt dazu, dass es oftmals nicht den einen Stadtkern gibt, den man verkehrsberuhigen könnte.

Politik ist von der Trendwelle erfasst

Politischen Wind für die Ausweitung von Fahrverbotszonen machen dennoch die Grünen als die neue Großstadtpartei. Auch die SPD stößt vielerorts in dasselbe Horn. Damit segeln die Parteivertreter zwar auf der Trendwelle. Allerdings geht es am Mehrheitswillen der Bürger und an der vielerorts bereits vorhandenen Realität vorbei.

Fazit: Verkehrsberuhigungen sind vor allem in Deutschland umstritten. Die Stadtparlamente werden sich aber unter dem Schlagwort "Mobilitätswende" erneut intensiv damit befassen (müssen). Politik, Innenstadtplaner und Geschäftsbetreiber sollten sich früh um tragfähige Konzepte bemühen.

Hier: FUCHSBRIEFE abonnieren

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: Eyb & Wallwitz Vermögensmanagement GmbH

Eyb & Wallwitz ist mit dem Kunden nicht auf Augenhöhe

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
„Als Philosoph und Mathematiker ist es mir ein Bestreben die aktive Vermögensverwaltung mit sozialem Engagement und Verantwortung zu vereinen“, stellt sich Geschäftsführer Dr. Georg von Wallwitz im Anlagevorschlag vor. Man sei der Überzeugung, dass nachhaltiges und verantwortungsvolles Wirtschaften langfristig mit wirtschaftlichem Mehrwert einhergehe und sich für Stiftungskunden auszahle.“ Das Zitat lässt beim Leser die schönsten Hoffnungsblätter ergrünen. Bringt Eyb & Wallwitz sie zum Blühen?
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: KANA Stiftungs- und Vermögensberatung GmbH mit quantagon

KANA geht zusammen mit quantagon nicht hinreichend in die Tiefe

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Die eigentlich angefragte KANA Stiftungs- und Vermögensberatung GmbH reicht ein Angebot der mit ihr kooperierenden quantagon financial advisors GmbH ein. KANA, ist zu erfahren, könne ergänzend umfassende Beratungsdienstleistungen für Stiftungen anbieten. an. Die Bandbreite der Themen reiche von der Formulierung der Anlagerichtlinie inklusive individueller Regelungen über die Unterstützung der Stiftungsbuchhaltung bis zur Beratung im Umgang mit der Stiftungsaufsicht. Was hat quantagon zu bieten?
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Neue EU-Richtlinie

EU macht bei Greenwashing Ernst

Europäische Union © Alterfalter / Fotolia
Die neue Greenwashing-Richtlinie der EU wurde erst Ende Februar erlassen. Inzwischen hat die EU ein erstes Musterverfahren begonnen. Das zeigt, dass die EU Ernst macht. Eine Übergangszeit wird es nicht geben. Die Unternehmen müssen nachweisen können, dass ihre Umweltbehauptungen auch zutreffen.
  • Fuchs plus
  • Emerging Markets ziehen Goldreserven aus den USA ab

Zweifel an der Stabilität der USA wachsen

Übereinandergestapelte Goldbarren © Filograph / Getty Images / iStock
Mit Blick auf die USA werden einige Länder nervös. Die Zweifel an der wirtschaftlichen und finanziellen Solidität wachsen - vor allem in einigen Emerging Markets. Hinzu kommen Bedenken hinsichtlich der Rechtstreue der USA. DAs hat zu beachtlichen Bewegungen am Goldmarkt geführt. Etliche Länder ziehen Goldreserven aus den USA ab. FUCHSBRIEFE analysieren, was dahinter steckt.
  • Fuchs plus
  • Unterhauswahlen in Großbritannien

Labour wird einen Koalitionspartner brauchen

In Großbritannien deutet sich eine Wahlüberraschung bei den anstehenden Unterhauswahlen an. Aller Voraussicht nach wird Labour die Wahl gewinnen. Aber es ist auch wahrscheinlich, dass die Partei einen Koalitionspartner brauchen wird. Das wird sich auf die Regierungsarbeit auswirken.
Zum Seitenanfang