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Absolution am Himmel

Saudi Arabien drängt in das „Tempest“-Kampfflugzeug-Programm

Team Tempest Future Combat Air System concept. © BAE Systems
Saudi-Arabien drängt in das „Tempest“-Programm für die Kampfflugzeuge von morgen. Doch hinter dem Beitrittswunsch verbergen sich nicht nur technologische Ambitionen. Doch es gibt politische Vorbehalte gegen die Saudis. Wird Japan zum Zünglein an der Waage?

Es ist noch nicht lange her, da wurde Saudi-Arabien wegen der Ermordung des Journalisten Adnan Kashoggi von der westlichen Wertegemeinschaft geächtet. Inzwischen spielen die Araber wieder voll auf der internationalen Bühne mit und drängen sogar in wichtige Militärprogramme.

Seit mehreren Wochen bemüht sich die saudiarabische Regierung darum, am multinationalen Kampfflugzeug-Programm „Tempest“ beteiligt zu werden. Und zwar als vollwertiges Mitglied in der Entwicklungsgemeinschaft aus Briten, Italienern und Japanern. Das „Tempest“"-Proramm zielt auf die Entwicklung eines vielseitig einsetzbaren Kampfflugzeugs, das von den Gehirströmen des Piloten gesteuert wird. Tempest wird von der britischen, italienischen und japanischen Flugzeugindustrie vorangetrieben und von den drei Regierungen bezahlt. Dieses Flugzeug soll in der zweiten Hälfte der Dreißiger Jahre einsetzbar sein. Strategisches Ziel ist es unter anderem, die chinesischen Luftstreitkräfte in Schach zu halten.

Das Interesse der Saudis am Eurofighter im Hintergrund

Saudi Arabien gehört zu den größten Waffenkäufern der Welt und ist vornehmlich an amerikanischen Waffen interessiert. Daneben gehört das Land aber auch zu den wichtigen, weil großen Käufern von Eurofighter-Flugzeugen aus Europa. In die Beteiligung am „Tempest“-Programm will Saudi Arabien sowohl (viel) Geld einbringen als auch seine moderne und beachtliche Flugzeugindustrie beteiligen.

Es gibt aber auch noch einen Hintergedanken: Eine Tranche der europäischen Eurofighter Typhoon Flugzeuge, die die Saudis vor längerer Zeit bestellten, darf nicht ausgeliefert werden. Berlin hat dies nach der Khashoggi-Mord-Affäre bis auf weiteres untersagt. Durch die Beteiligung am „Tempest“-Programm hoffen die Saudis diese Position aufweichen zu können. Denn auch Großbritannien und Italien sind wichtige Partner im Eurofighter-Konsortium.

Japans Regierung sperrt sich (noch) – Fossile Verlockungen

In London und Rom ist der saudiarabische Wunsch nach einer "Tempest-Beteiligung" wohlwollend aufgenommen worden. Unklarheit herrscht nur, wie sich die Saudis in die fortgeschrittene technische Entwicklung der "Tempest" eingliedern lassen könnten. Japans Regierung dagegen sperrt sich (noch). Doch die Saudis locken mit preislich besonders attraktiven Öl- und Gas-Lieververträgen. Die japanische Industrie sähe den Beitritt von Saudi Arabien ohnehin gerne. 

Japans Beteiligung an dem Programm gehörte zu den Überraschungen im Rahmen der jüngsten großen britischen Luftfahrtmesse in Farnborough. Japan ist neben der Sensorentwicklung besonders an der „Tempest“-Triebwerktechnik interessiert. Das neue Triebwerk soll wesentlich weniger wiegen, dafür aber deutlich mehr Schub bieten als die Treibwerke heutiger Kampfjets.

Fazit: Pecunia non olet, Geld stinkt nicht. Die Wahrschienlichkeit, dass die Saudis ihr Ziel einer Beteiligung erreichen, ist groß. Die Kassen der westlichen Wertgemeinschaft sind klamm.
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