Sojabohnen bald mit neuen Rekordpreisen
Die Preis-Rally bei Sojabohnen (Soybeans) kennt kein Halten mehr. In dieser Woche kletterte der Preis den richtungsweisenden Sojabohnen-Futures an der Warenterminbörse in Chicago mit 1.745 US-Cent je Scheffel auf den höchsten Stand seit Mai vergangenen Jahres. Das Allzeithoch aus September 2012 bei 1.790 US-Cent je Scheffel ist inzwischen nur noch einen Steinwurf entfernt.
Seit Jahresbeginn ist der Sojabohnenpreis damit um gut 25% gestiegen. Eine Beruhigung der Lage ist nach wie vor nicht in Sicht. Preistreibend wirken weiterhin die beträchtlichen Ernteausfälle in Südamerika. Dort sorgt heißes und trockenes Wetter in Argentinien und Brasilien für erhebliche Einbußen in der diesjährigen Erntesaison.
Ernte bricht ein
Inzwischen sind sogar klassische Sojabohnen-Exporteure von der Knappheit betroffen. So hat die südamerikanische Dürre nun auch Paraguay, den weltweit viertgrößten Exporteur von Sojabohnen, hart getroffen. Die Ernten leiden, die sojaverarbeitende Industrie hat kaum noch Nachschub.
Jüngsten Erhebungen zufolge schätzt die paraguayische Kammer der Ölsaaten- und Getreideverarbeiter (Cappro), dass die Gesamtproduktion in Paraguay im Vergleich zur Ernte des vorigen Jahre von 10 Millionen Tonnen um scharfe 60% zurückgehen könnte. Dies zwingt die lokale Industrie dazu, nach Alternativen zu suchen, um die Inlandsnachfrage zu decken, bevor im Juni die derzeitigen Bestände voraussichtlich aufgebraucht sind.
Niedrigwasser hebt Transportkosten an
Nach Angaben des paraguayischen Landwirtschaftsministeriums ist die Produktion von Sojabohnen für die Verarbeitung in Paraguay im Vergleich zum vorherigen Erntezyklus um fast 50% zurückgegangen. Die Trockenheit in Südamerika bringt, neben einer schlechten Ernte, noch weitere Probleme mit sich. So hat die Hauptwasserstraße, die das Binnenland Paraguay mit dem mächtigen Parana-Fluss verbindet, viel Wasser verloren, was zusätzliche Transportkosten verursacht.