Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
2399
USA bereiten Uran-Sanktionen gegen Russland vor

Uran-Bluff der USA

Symbol "Radioaktivität" auf einem gelben Fass. © Tero Vesalainen / Getty Images / iStock
Die derzeit kolportierten Uran-Sanktionen durch die USA gegen Russland werden sich als Rohstoff-Bluff entlarven. Zwar ist es möglich, dass die USA den Einkauf von Uran aus Russland sanktionieren. Das wird ihnen aber nicht schaden, denn sie haben längst vorgesorgt. Und Europa läuft Gefahr, erneut eine Rohstoff-Abhängigkeit nur zu tauschen.

Derzeit bereitet die USA Sanktionen vor, die den Kauf von russischem Uran unterbinden sollen. Das US-Repräsentantenhaus hat dazu einen Gesetzentwurf verabschiedet. Die Abhängigkeit der USA von russischem Uran sei zu hoch, so heißt es in dem Entwurf. Mit den Sanktionen wollen die USA den Druck auf Moskau erhöhen, so die politische Behauptung in Washington.

Uran-Bluff der USA

Die Uran-Sanktionen der USA sind ein Bluff. Denn Washington hat längst vorgesorgt. Seit Monaten steigen die Uran-Käufe durch die USA kräftig an. Allein im Oktober haben die Amerikaner ihre Uran-Käufe in Russland glatt verdreifacht. Sie haben allein in diesem Monat allein 34,25 Tonnen des Kernbrennstoffs gekauft, den sie für ihre Atomkraftwerke benötigen. Dafür haben die USA knapp 63 Mio. US-Dollar an Russland überwiesen. Das hat die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti unter Berufung auf US-Statistiken gemeldet.

Außerdem soll es Ausnahmen von den Uran-Sanktionen geben. So soll spezielles Uran von den Sanktionen ausgenommen sein, wenn es für den Betrieb von US-Atomkraftwerken notwendig ist. Das ist eine signifikante Menge. Allein im Jahr 2022 importierten die USA 12% ihres für AKW nötigen Urans aus Russland. Inzwischen sind die Importe deutlich gestiegen. Russland ist im Jahr 2023 zum zweitgrößten Uran-Lieferanten der USA geworden (nach UK).

Europa könnte in eine Uran-Falle tappen

Auch für Europa könnten amerikanische Uran-Sanktionen noch zu einem Problem werden. Einerseits werden die USA Druck auf Europa ausüben, sich der Maßnahme anzuschließen. Gut 20% aller Uran-Importe in die EU kommen weiterhin aus Russland. Das zeigen Zahlen von EURATOM. Vor allem Frankreich benötigt das Material für seine vielen Atomkraftwerke. Noch gravierender ist die Abhängigkeit von russischem Kernbrennstoff in Osteuropa. 18 Kraftwerke beziehen sogar zu 100% russische Brennelemente.

Folgt Europa dem politischen Willen der USA, dürfte ein weiterer Finanzstrom langfristig in die USA umgeleitet werden. Denn der US-Konzern Westinghouse ist seit Monaten in Europa besonders aktiv und positioniert sich auf dem Kontinent. Die Ukraine hat sich mit allen AKW komplett an Westinghouse gebunden. Polen hat den Konzern kürzlich beauftragt, ein AKW an der Ostseeküste zu bauen. Auch Bulgarien hat ein Atomprojekt mit US-Technologie gestartet. Die Slowakei hat ihre Abhängigkeit von russischem Uran beendet und kauft jetzt die Brennstoffe bei Westinghouse ein.

Fazit: Die USA bereiten Uran-Sanktionen gegen Russland vor, haben ihre eigenen Schäfchen aber schon ins Trockene gebracht. Weil das Land für den Betrieb seiner AKW russisches Uran benötigt, deckt es sich bereits vorsorglich damit ein. Wenn Europa nicht aufpasst oder fahrlässig handelt, wird es eine weitere Rohstoff-Abhängigkeit nur von Russland in die USA tauschen.
Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • Gold und Bitcoin gleichzeitig auf Allzeithochs

(Warum) Misstrauens-Anlagen boomen

Wenn zinslose Anlagen ohne „Gebrauchswert“ einen Preisboom verzeichnen, sollt man aufhorchen. Dann könnte „etwas im Busch sein“. Dies ist so ein Moment. Der Goldpreis verzeichnet mit 2.316 USD (2.163 EUR) einen Rekordpreis. Der Bitcoin tendiert mit 64.182 USD (59.962 EUR) ebenfalls um sein Allzeithoch herum. Und das, obwohl Zinsanlagen wieder attraktiv sind und auch die Börse Höchststände feiert, es also genügend Anlagealternativen gibt.
  • Fuchs plus
  • Dollar zeigt Muskeln

Fed im Stagflations-Dilemma

Die US-Notenbank Fed steckt in einem Stagflations-Dilemma. Das geht klar aus den jüngsten Zahlen zur US-Wirtschaftsentwicklung hervor. Noch rätseln die Märkte darüber, wie sich die Fed aus diesem Dilemma befreien will. Die Antwort dürfte bald absehbar werden - und vielen Zinssenkungs-Optimisten nicht gefallen. Der Dollar wird darauf noch kräftig reagieren.
  • Fuchs plus
  • US-Leitzins bewegt auch europäische Währungen

Pfund und Franken leiden unter Dollar-Stärke

Alle Welt schaut auf den US-Dollar und was die US-Notenbank aus den jüngsten Konjunktur- und Inflationsdaten macht. Anleger, die ihren Fokus etwas weiten, werden gute Anlagechancen bei einigen Cross-Rates entdecken. FUCHS-Devisen zeigt sie auf.
Zum Seitenanfang