VW befindet sich im Klettermodus
Volkswagen möchte das E-Mobil massentauglich machen. Am Montag, zeitgleich mit dem „E-Autogipfel" in Berlin, startete der Wolfsburger Automobilkonzern die Produktion seines Elektroautos ID.3 in seinem Werk im sächsischen Zwickau. Im kommenden Jahr sollen rund 100.000 Elektroautos vom Band rollen. Mittelfristig sind bis zu 330.000 Stück jährlich geplant.
Mit einem sogenannten E-Baukasten möchten die Niedersachsen signifikant Kosten sparen. Dieser soll bei 33 Modellen verwendet werden können. Bis Mitte kommenden Jahres stellt VW in Sachsen noch den Golf Variant her. Danach sollen in Zwickau nur noch Elektro-Autos gebaut werden.
Volkswagen lässt sich den Strategieschwenk einiges kosten. Rund eine Milliarde Euro stecken die Wolfsburger allein in den Umbau des sächsischen Werkes zur ersten E-Auto-Fabrik Deutschlands sowie in die Qualifizierung der Mitarbeiter. Insgesamt sollen bis 2023 rund 30 Mrd. Euro in die Entwicklung bezahlbarer E-Autos investiert werden. Weitere 15 Mrd. Euro sind für Joint Ventures in China reserviert.
Man will an die Weltspitze der Elektromobilität
Mit dieser E-Auto-Offensive möchte der Konzern zur globalen Nummer Eins in der Elektromobilität werden. Um für die Steigerung der Zahl an Elektroautos die nötige Menge an Energiespeichern zur Verfügung zu haben, möchte VW auch in die Produktion von Batteriezellen einsteigen. Bislang werden 80% dieses Marktes von Produzenten aus Asien dominiert. Ende September startete VW in seinem Werk in Salzgitter eine Pilotfertigung für Kleinserien. Zunächst sollen so weitere Erfahrungen gewonnen werden – das Projekt könnte jedoch auch die Basis für eine Batteriezellenherstellung im großen Stil werden. Bis zum Jahreswechsel 2023/24 investiert VW mehr als eine Milliarde Euro in die Produktion in Salzgitter.
Der nächste logische Schritt ist bereits für das kommende Jahr geplant. Dann wollen die Wolfsburger gemeinsam mit dem schwedischen Partner Northvolt in Salzgitter eine Fabrik für Lithium-Ionen-Batterien hochziehen. Beide Partner halten jeweils die Hälfte der Anteile an dem Joint Venture. Ziel ist es die Abhängigkeit von marktbeherrschenden Zulieferern wie Samsung und LG (Südkorea) oder CATL (China) zu verringern.
Aus fundamentaler Sicht ist die Vorzugsaktie von VW sehr günstig bewertet. Zudem handeln die Anteilsscheine aktuell rund 25% unter Buchwert (KBV: 0,76). Die lange Bodenbildungsphase scheint abgeschlossen. Langfristig orientierte Anleger kaufen erste Stücke und nutzen Rücksetzer in den Bereich um 160 Euro zum Ausbau ihres Investments.
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Kennzahlen |
Kursentwicklung |
Umsatz (2018):* 235,85 Mrd. |
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Gewinn je Aktie (2018)*: 2,59 |
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Marktkapitalisierung*: 88,96 Mrd. |
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KGV (2020e): 5,46 |
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Div.-Rendite: 3,46% |
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* in EUR |
Empfehlung: kaufen, um 160 Euro nachkaufen
Kursziel: 230 EUR, Stop-Loss unter 130 EUR
ISIN: DE 000 766 403 9 | Kurs: 178,22 EUR
Kurschance: 29% | Verlustrisiko: 27%