Alles andere als auf dem Holzweg
Trifft eine langfristig wachsende Nachfrage auf ein begrenztes Angebot, steigt der Preis des nachgefragten Gutes langfristig an. Diese Konstellation trifft auf den Rohstoff Holz zu. Ob als Baustoff, Werkstoff oder CO2-Binder – Holz ist ein vielseitiger Rohstoff, der weltweit auf eine starke und wachsende Nachfrage trifft.
Vor dem Hintergrund der Klimadebatte rückt Holz verstärkt in den Vordergrund. Denn es besitzt die Eigenschaft, dass es durch Photosynthese CO2 aus der Atmosphäre zieht und in den Holzfasern bindet. Wird Holz als Bau- oder Werkstoff verwendet, bleibt das CO2 im Holz gebunden, bis es verrottet. Selbst wenn man Holz als Brennstoff verwendet, wird lediglich so viel CO2 freigesetzt, wie zuvor im Wachstumsprozess gebunden wurde. Darum ist es sinnvoll, Waldflächen aufzuforsten und regelmäßig zu bewirtschaften.
Altbewährte und auch neue Anwendungsmöglichkeiten
Neben den ökologischen Eigenschaften ist Holz sehr vielseitig als Roh- und Werkstoff einsetzbar. Auch außerhalb der USA wird Holz zunehmend im Wohnungsbau verwendet. Es gibt inzwischen sogar eine Reihe von Hochhaus-Bauprojekten, die überwiegend auf Holz als Baustoff setzen. Vor allem in Gegenden mit erhöhter Erdbebengefahr ist Holz gefragt, denn die Flexibilität bei Erschütterungen trägt deutlich zur Stabilität von Gebäuden bei. Neben Japan ist insbesondere China ein Wachstumsmarkt für die Holzbauweise.
Holz wird immer öfter auch für Kleidung verwendet. So wird die Textilfaser Viskose, die in vielen unserer Bekleidungsstücke eingesetzt wird, nicht synthetisch hergestellt, sondern unter Verwendung natürlicher Holzfasern. Auch in der Verpackungsindustrie gibt es viele Anwendungsbereiche.
Steigende Nachfrage trifft auf begrenzte Flächen
Dies alles treibt die Nachfrage nach Holz und Holzprodukten langfristig und weltweit an. Der größte Wachstumsschub kommt aus den Schwellenländern, während sich zyklische Nachfrageschwankungen vor allem aus dem Auf und Ab des US-Immobilienmarktes ergeben. Gleichzeitig ist das Angebot an Holz begrenzt, da sich Waldflächen nicht beliebig vermehren lassen.
Das sind gute Voraussetzungen für ein Investment in die Forstwirtschaft. Eine einfache Möglichkeit an den Wachstumschancen der Holzindustrie zu partizipieren, bietet der Investmentfonds Pictet Timber. In ihrem 2008 aufgelegten Fonds investieren die Pictet-Assetmanager Gabriel Micheli und Christoph Butz rund um das Thema Holz. In das Portfolio kommen insbesondere Unternehmen, die über einen umfangreichen Waldbesitz verfügen und diesen bewirtschaften.
Vor einem Investment ermitteln die Fondsmanager den Private-Equity-Wert der Waldbestände. Dieser bestimmt maßgeblich die Gewichtung im Portfolio, die auf der Grundlage einer fundamentalen Finanzanalyse erhöht oder reduziert wird. Neben diesen „Wald-REITs", die in der Regel hohe und steigende Dividenden ausschütten, sind auch Holzverarbeiter, Zellstoffproduzenten oder US-Hausbau-Unternehmen im Depot vertreten. Mehr als 40% der Unternehmen sind ausschließlich oder sehr stark im Holzbereich tätig.
Schwerpunkt auf Nordamerika
Regionale Schwerpunkte setzt der Fonds bei Aktien aus den USA (50%) und Kanada (13%). Europäische Dividendentitel erhalten mit rund 19% ebenfalls ein recht hohes Gewicht. Aktuell umfasst das Fondsportfolio 56 Einzeltitel. Auf die zehn größten Einzelpositionen entfallen rund 40% des Fondsvolumens. Darunter befindet sich der US-Forstwirtschaftskonzern Weyerhaeuser Co., sowie die Waldflächen-REITs PotlatchDeltic (6,2%) und Rayonier Inc. (5,5%).
Der Fonds läuft sehr gut. Während der vergangenen zehn Jahre haben Anleger mit dem Fonds im Schnitt eine Rendite von 7,55% p.a. eingefahren, bei geringerer Volatilität als der Gesamtmarkt. Fondsanteile können zuzüglich eines Ausgabeaufschlags von max. 5,00% börsentäglich direkt über die KVG erworben werden. An der Börse beträgt der Spread nur rund 1,5%. Die laufenden Kosten (TER) betragen rund 2,02% p.a.
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Pictet Timber R EUR |
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Auflagedatum: 29.09.2008 |
Stärken-Schwächen-Profil |
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FUCHS-Bewertung 3/5 |
Bewertungsfazit: Der Pictet Timber Fonds überzeugt seit seiner Auflage mit einer überdurchschnittlichen Wertentwicklung – im Vergleich zu ähnlichen Investmentfonds – bei durchschnittlichem Risiko. Vor allem der Fokus auf sogenannte „Wald-REITs“ liefert stabile und tendenziell steigende Dividendeneinkünfte auf Portfolioebene. Ein Manko sind die vergleichsweise hohen laufenden Kosten. |
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Produktcharakteristika |
Fondsvolumen: 450 Mio. EUR |
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Ausschüttungsart: thesaurierend |
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Börsenhandel: ja (Börse München, Düsseldorf und Berlin) |
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Gesamtkostenquote (TER): 2,02% p.a. |
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Anlagestrategie: Aktienfonds, Themefonds mit Fokus auf Holz- und Waldinvestments |
Fazit: Der Pictet Timber Fonds eignet sich für langfristig orientierte und auf Nachhaltigkeit fokussierende Investoren und bietet eine gute Diversifikationsmöglichkeit.