Hier können Sie zwischen der Ansicht für Geschäftskunden und Privatkunden wechseln.
Informationen und qualifizierte Einschätzungen zu Chancen und Risiken
030-288 817-20
Geschäftskunde
Privatkunde
0,00 €
1121
Börseneinschätzung vom 24. Januar 2019

Bärenmarktrally läuft aus

Nach neuen Impulsen für die Börsen sucht man derzeit vergeblich. Im Gegenteil, es zeigt sich, dass die meisten Fundamentaldaten ihre Höhepunkte überschritten haben. Anleger sollten das große Bild bei ihren Entscheidungen berücksichtigen.

Die Märkte warten auf die nächsten bewegenden fundamenalen Impulse. Weder bei den Brexitverhandlungen noch im Zollstreit zwischen den USA und China geht es aktuell substanziell voran. Der Shutdown in den USA bremst die Konjunktur bereits. Vor allem aber wird die Datenlage an den Märkten immer dünner, weil auch etliche Statistikbehörden derzeit nicht arbeiten. Wird der Shutdown beendet, wird das alles zwar wieder aufgeholt. Momentan ist die USA aber etwas langsamer und teilweise im Blindflug unterwegs.

Parallel dazu verarbeiten die Märkte gerade die Abwärtsrevisionen für die Konjunkturerwartungen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte seine Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft leicht auf +3,5% zurückgenommen. Der Ausblick für die USA (+2,5%) und für China (+6,2%) blieben aber konstant. Ohnehin steuert China der konjunkturellen Abkühlung mit steigenen Staatsausgaben entgegen.

Trügerischer Aufwärtstrend

Vor diesem Hintergrund ist die jüngste Stabilität der Börse trügerisch. Der Absturz vom Jahresende wird aktuell zwar kräftig nach oben korrigiert. Entwarnung bedeutet das aber noch nicht. Die meisten Fundamentaldaten scheinen ihre Höhepunkte überschritten zu haben und trüben sich ein. Das bedeutet, dass die Konjunkturdynamik nachlassen wird. Dem gegenüber sind die Aktienkurse – voran die in den USA mit einem Schiller-KGV von gut 26 – weiterhin ambitioniert bewertet.

Darauf hat auch Greg Jensen, Chefanlagestratege des weltgrößten Hedgefonds Bridgewater, gerade noch einmal hingewiesen. Jensen hält sämtliche Gewinnschätzungen für die US-Unternehmen für zu hoch. Zudem werde die US-Notenbank weiter für Gegenwind an den Märkten sorgen. Aufgrund dieser „Großwetterlage" ist der Ausblick für die Börsen bei Bridgewater mittelfristig nach unten auf neue Tiefs gerichtet. Die in der nächsten Woche anstehenden US-Unternehmensdaten insbesondere aus dem Tech-Segment werden eine nähere Orientierung geben. Erste Warnschüsse aus der Branche, die als Frühindikator für die Konjunktur gilt, gab es bereits (Apple, heute Texas Instruments).

Widerstände pflastern den Weg der Börsen

Die jüngste Kursentwicklung ist eine Bärenmarktrally. Die hat ihre ersten technischen Kursziele aber bereits erreicht. Im DAX lag das erste Ziel bei 11.200 Punkten. Das nächste technische Kursziel sind 11.500 Zähler. Im Dow ist das Bild ähnlich. Das erste technische Kursziel des jüngsten Einbruchs lag bei 24.200 Punkten, das nächste bei 25.200 Zählern. Diese Marken dürften – auch angeschoben von den schnellen trendfolgenden automatischen Handelssystemen – angepeilt werden. An den genannten Marken stoßen die Kurse aber wieder an übergeordnete Widerstände.

Die Europäische Zentralbank (EZB) ließ die Zinsen heute (Donnerstag) bei Null. Angesichts der wachsenden Konjunkturrisiken deutete die EZB eine sehr verhaltene Zins-Gangart an.

Fazit: Die Bärenmarktrally läuft noch, aber sie läuft schon wieder aus. Der DAX hat noch ein wenig Luft bis 11.500 Zähler. Nutzen Sie die Aufwärtsbewegung für Verkäufe und um Risiko aus dem Depot zu nehmen (z. B. per Stoppkursen).

Meist gelesene Artikel
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: DGK & Co. Vermögensverwaltung AG

DGK brilliert in aller Kürze

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
In der Kürze liegt die Würze: Dieses abgedroschene Sprichwort bekommt durch den Vorschlag von DGK eine neue, erfrischende Bedeutung: Wo andere Anbieter – in allen Ehren – den doppelten bis dreifachen Platz benötigen, kommt der Hamburger Vermögensverwalter mit einem äußerst informativen Anschreiben, zwei intelligenten Rückfragen und einem siebenseitigen Vorschlag aus. Vor allem die Rückfragen zeigen, dass man sich intensiv mit der Stiftung befasst. Gute Aussichten auf eine hochwertige Empfehlung?
  • Fuchs plus
  • Stiftungsvermögen 2024: G & H Gies & Heimburger Vermögens-Management GmbH

G & H kann mit Edelstein TOPAS nur bedingt punkten

Thumb Stiftungsvermögen 2024, © Grafik Redaktion Fuchsbriefe mit Envato Elements
Sehr tiefschürfend sind die Informationen über den Kelkheimer Vermögensverwalter Gies & Heimburger auf dessen Website nicht. Drei Herren mittleren Alters schauen dem Leser freundlich entgegen. Bei der weiteren Recherche stellen sie sich als die Geschäftsführer Markus Gies sowie Bernd und Hans Heimburger heraus. Man sei ein bankenunabhängiger, professionell organisierter Vermögensverwalter mit viel persönlichen Erfahrungen. Reicht das, um die Stiftung Fliege zu überzeugen?
  • Fuchs plus
  • Forschung zur Rückeinspeisung von Strom aus dem E-Auto

Geld verdienen mit dem Strom-Verkauf aus E-Autos?

Elektro-Auto an einer Ladestation © Wellnhofer Designs / stock.adobe.com
Können E-Autos das Stromnetz stabilisieren und der gespeicherte Strom vielleicht sogar ertragreich wieder verkauft werden? Diese Fragen werden in einem Forschungsprojekt untersucht.
Neueste Artikel
  • Fuchs plus
  • BFH bleibt beim Fremdvergleich für GmbH-Darlehen

Steuerliche Anerkennung nur mit breitem Marktvergleich

Bundesfinanzhof © dpa
Der reine Weg der Finanzierung einer GmbH ist die Einlage der Gesellschafter. Umgekehrt ebenso sauber die Regelausschüttung als Entlohnung. Doch die steuerliche Anerkennung solcher Darlehen ist immer ein gefährliches Fahrwasser. Das hat der Bundesfinanzhof erneut bestätigt.
  • Fuchs plus
  • Geldpolitik der EZB läuft ökonomischen Rahmendaten entgegen

Euro vor schwachem Sommer

Die Europäische Zentralbank wird im Sommer eine Geldpolitik machen, die nicht zu den konjunkturellen Rahmenbedingungen passt. Darauf läuft die Ankündigung einer Zinssenkung und die immer besser werdende wirtschaftliche Entwicklung in der Eurozone hinaus. Für den Euro ist das ein schlechtes Omen.
  • Fuchs plus
  • Zurückhaltung der Notenbanken erfordert neue Anlagestrategie

Rückzug aus den Schwellenländern

Schwellenländer Währungen (c) B. Wylezich/Fotolia
Die Veränderung der Erwartungshaltung zur US-Zinspolitik zieht die Schwellenländer in Mitleidenschaft. Noch glauben die Märkte daran, dass die Fed im Juni mindestens einen Zinsschritt nach unten machen wird. Doch je robuster sich die US-Wirtschaftsdaten zeigen, desto mehr schwindet der Glaube zumindest an eine Zinswende nach unten. Marktkonsens ist bereits, dass weniger Zinssenkungen der Fed in diesem Jahr erwartet werden. Das hat Folgen für Anleger, die in den Schwellenländern investiert sind.
Zum Seitenanfang